Kreativstudio in ukrainischer und russischer Sprache für Kinder & Studierende

Vom 07.10. bis zum 31.12.2024 fand das Projekt „Kreativstudio in ukrainischer und russischer Sprache für Kinder & Studierende“ statt, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ gefördert wurde.

Am Anfang war es ein internationales Projekt, das unter dem Namen „Sprachkurse für Kinder in ukrainischer und russischer Sprache“ vom Wintersemester 2023/24 bis zum Sommersemester 2024 am Institut für Slawistik stattfand (mehr dazu hier). Daraus entstand das weiter entwickelte Folgeprojekt „Kreativstudio in ukrainischer und russischer Sprache für Kinder & Studierende“ am Institut für Slawistik. Zwei Lehrerinnen Nataliia Vasianovych (Odesa, Lehrerin der ukrainischen Sprache) und Nataliya Bakhmutova (Greifswald, Lehrerin der russischen Sprache) unterrichteten – in Absprache mit den Eltern – Kinder, deren Herkunftssprache Ukrainisch oder Russisch ist, in unterschiedlichen Gruppen. Gleichzeitig spielten Studierende der Slawistik, die im Format „Team-Teaching“ das Projekt inhaltlich mitgestalteten, eine sehr wichtige Rolle. Die Leitung des Projektes übernahm Vladimir Arifulin, der wissenschaftliche Mitarbeiter des Institutes für Slawistik.

Insgesamt gab es drei Gruppen:

  • in ukrainischer Sprache für Kinder im Alter von 6 – 11 Jahren;

  • in ukrainischer Sprache für Kinder im Alter von 12 – 16 Jahren;

  • in russischer Sprache für Kinder jedes Schulalters.

Die allgemeinen Ziele des Projektes bestanden darin, 

  1. einen Beitrag zur Integration der ukrainisch- und russischsprachigen Kinder und Jugendlichen in unsere demokratische Gesellschaft sowie zur Sprachenvielfalt unserer Stadt zu leisten;

  2. eine Plattform für Studierende der Slawistik anzubieten, auf der sie in Kontakt mit ukrainisch- und russischsprachigen Kindern und Jugendlichen kommen und den Kindern und Jugendlichen mit ihrem erworbenen Wissen und Können helfen können;

  3. einen Raum für Gespräche und den Austausch für Kinder, Jugendliche, deren Eltern sowie Studierende zu schaffen. 

Kinder und Jugendliche, die unterschiedliche Greifswalder Schulen besuchten, trafen sich regelmäßig in Gruppen, entwickelten ihre Sprachkenntnisse, lernten viel über Kultur und die Sprachenvielfalt Greifswalds. Die Kinder machten sich mit verschiedenen Formen slawischer Kunst vertraut: Malen, Basteln, Singen, Rezitieren, Theaterszenen, aber auch Festtraditionen mit Kochen, Tanzen und Spielen. Außerdem gab jeder Unterricht im Rahmen des „Kreativstudios“ den Kindern das Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit und die Universität Greifswald wurde für sie ein sicherer Ort, an dem sie Freundschaften schließen können und verstanden werden.

Slawistik-Studierende sammelten wichtige Erfahrungen im Unterricht mit den Schullehrerinnen der ukrainischen und russischen Sprache im Format „Team Teaching“: Sie setzten ihr erworbenes Wissen und Können regelmäßig im „Kreativstudio“ ein. Außerdem brachte ein Erasmus-Student aus Japan, der im Rahmen seines Auslandssemesters an der Universität Greifswald Ukrainisch und Russisch studierte, den Kindern und Jugendlichen die japanische Kultur näher: Z. B. die Origami-Kunst und die japanische Sprache. Somit kann behauptet werden, dass die gemeinsame kreative Arbeit an Sprachen und Kulturen sowohl Kinder als auch Studierende motivierte, sich in dieser Hinsicht weiter zu entwickeln.

Ein großes Highlight des Projektes war die mehrsprachige Exkursion ins Ozeaneum in Stralsund, die am 07.12.2024 stattfand. Eine Slawistik-Studentin, die auch Führungen im Ozeaneum betreute, bereitete eine Führung auf Russisch vor und diese wurde ins Ukrainische (und auch in andere Sprachen) simultan übersetzt. So konnten die Kinder nicht nur eine sehr interessante Führung über die Tierwelt erleben, sondern auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede der slawischen Sprachen analysieren. Für Studierende war das eine hervorragende Möglichkeit, sich sprachlich und fachlich weiter zu entwickeln. Außerdem haben die Lehrkräfte und die Studierenden ein pädagogisches Spiel mit „Stationen“ vorbereitet, in dessen Rahmen Stempel gesammelt wurden. Es soll hervorgehoben werden, dass einige Eltern der kleineren Kinder auch dabei waren und die Durchführung der Exkursion sehr gut unterstützten.

Somit hofft das Organisationsteam des Projektes, dass das Projekt nicht nur Sprachkenntnisse und kulturelles Wissen der Kinder und Studierenden erweitert, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur friedlichen und demokratischen Bildung der Kinder, Jugendlichen und Studierenden in unserer Stadt geleistet hat.

Vielen Dank an alle für die Unterstützung und Hilfe!