Konferenzen

Abschlussbericht zum XII. Arbeitstreffen der Lektor*innen des Tschechischen als Fremdsprache an den Universitäten im deutschsprachigen Raum in Greifswald

09.-13. Mai 2023

Das XII. Arbeitstreffen der Lektor*innen des Tschechischen als Fremdsprache an den Universitäten im deutschsprachigen Raum fand vom 09. Mai bis 13. Mai 2023 an der Universität Greifswald statt. Es wurde vom Lektorat Tschechisch des Instituts für Slawistik der Universität Greifswald, dem Lehrstuhl der Germanistik der Westböhmischen Universität in Pilsen (CZ), dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond und der Sparkasse Vorpommern gefördert und organisiert.

Das Thema des diesjährigen Treffens lautete „Performativer Tschechischunterricht“.

In einem umfangreichen Programm wurden Workshops, Vorträge, Diskussionen sowie kulturelle Veranstaltungen, die mit unserem Arbeitsthema und auch mit unserer Lehrtätigkeit in Zusammenhang stehen, angeboten. Darüber hinaus gab es Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch zwischen den Koleg*innen untereinander, aber auch mit den Vortragenden und Workshopleitern.Im Rahmen des Kulturfestivals „Nordischer Klang“ durften wir uns an einem tschechisch-nordischen Literaturabend beteiligen und haben das Kulturprogramm an diesem Abend mitgestaltet.

Das Organisationsteam bestand aus Herrn Oskar Terš (Arbeitsbereich DaF, Universität Greifswald), Frau Ivana Terš Čechová (Institut für Slawistik, Universität Greifswald), Frau Ioanna Cristina Capatu (Westböhmische Universität Pilsen / CZ) und Herrn Dr. Christian Suhm (Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald).

 Das Arbeitstreffen, das bereits über eine zwölfjährige Tradition verfügt und auch dank der Förderung durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds realisiert werden konnte, hat aufgrund der Regelmäßigkeit und Kontinuität ein festes Netzwerk der Lektor*innen entstehen lassen, welches kontinuierlich größer wird. Dies ermöglicht einen Austausch zwischen uns Lektor*innen und eine bessere Vernetzung in unserem Fachgebiet. Hier in Greifswald ist es uns gelungen, drei Institute in Kontakt zu bringen und eine produktive Zusammenarbeit zu verwirklichen, die uns für die Zukunft neue Möglichkeiten eröffnet. Es handelt sich um die Kooperation zwischen dem Institut für Deutsche Philologie, dem Institut für Fennistik und Skandinavistik und dem Institut für Slawistik der Universität Greifswald. Somit haben wir uns weiter vernetzen können und wir möchten an dieser Zusammenarbeit in Zukunft anknüpfen.

Genauso erfolgreich war die Kooperation mit dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, welches das Institut für Slawistik nicht zum ersten Mal unterstützt hat und eine äußerst wichtige Arbeit bei der Mitorganisation unserer Sommerschule „Greifswalder Bohemicum“ geleistet hat.

Das XII. Arbeitstreffen der Lektor*innen des Tschechischen als Fremdsprache an den Universitäten im deutschsprachigen Raum in Greifswald wurde mit einer Vorstellung des Improvisationstheaters beendet, welches im Zuge der Workshops gemeinsam entwickelt wurde. Mithilfe des Publikums und aller Kolleg*innen, die sich alle am Improvisationstheater aktiv beteiligten, konnten wir unser Programm zu einem erfolgreichen Höhepunkt führen.

Wir bedanken uns bei allen Organisator*innen und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.

XII. Arbeitstreffen der Lektor*innen des Tschechischen als Fremdsprache auf den Universitäten in dem deutschsprachigen Raum

Im Zeitraum vom 9. bis 13. Mai 2023 findet in Greifswald das „XII. Arbeitstreffen der Lektor*innen für Tschechisch als Fremdsprache an den Universitäten des deutschsprachigen Raumes“ statt. Dieses Arbeitstreffen wird vom Lektorat Tschechisch des Instituts für Slawistik der Universität Greifswald, dem Lehrstuhl der Germanistik der Westböhmischen Universität in Pilsen/CZ, der Sparkasse Vorpommern, dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond und dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald organisiert.

Gleichzeitig wird dieses Arbeitstreffen teilweise finanziell von diversen Universitäten in Deutschland (wie z.B. von der Humboldt Universität zu Berlin, der Technischen Universität in Dresden, der Universität Leipzig, der Universität Tübingen, der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Universität Freiburg, der Universität Regensburg wie auch der Universität Wien und weiteren Universitäten in Deutschland und Österreich unterstützt.  Weiterhin wird das Arbeitstreffen auch vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond, der Sparkasse Vorpommern und dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald finanziert.

Das Arbeitstreffen der Lektor*innen hat bereits eine lange Tradition, die vor mittlerweile 12 Jahren ins Leben gerufen wurde. Wir treffen uns jährlich in einer Universitätsstadt jener Kollegin oder jenes Kollegen, die oder der das Arbeitstreffen gerade organisiert. Diesmal wird das Treffen in Greifswald mit dem Thema „Performativer Tschechischunterricht“ stattfinden. Es soll uns mithilfe von gezielten Workshops und der gemeinsamen Zusammenarbeit zu neuen Wegen im Fremdsprachenunterricht führen und ebenso verdeutlichen, wie mit Emotionen während des Unterrichts gut umgegangen werden kann, zwischenmenschlichen Konflikte vorgebeugt werden und uns der Raum zu einem professionellen Austausch zwischen Lektor*innen gegeben wird. Während des Programms werden wir uns aktiv und intensiv (in insgesamt 6 Workshops) mit Theater- und Improvisationstechniken beschäftigen. Ergänzt werden die Workshops durch kurze, aber präzise thematische Vorträge ausgewählter Kolleg*innen. Zunächst wird uns das Thema "Performativer Unterricht" vorgestellt. Unsere Kolleg*innen werden in ihren Vorträgen über ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema Improvisationstechniken im Unterricht berichten.

Die einzelnen Workshops sind aufeinander aufgebaut und werden uns von Kennenlernübungen, über Bewegungsübungen nach Lee Strasberg, aktiver Zusammenarbeit der Kolleg*innen und Method Acting nach Stella Adler / Trainieren der Aufnahmefähigkeit und Resilienz im Schauspiel zur Einführung in die Methodik von Keith Johnstone an Beispielen tschechischer Filme, Statusübungen und der Generalprobe und schließlich zu einer improvisierten öffentlichen Theatervorstellung führen.

Unser Ziel ist es, uns in einem vorher ausgewählten Thema/Bereich fortzubilden - in diesem Fall im Bereich des Performativen Unterrichts, des Improvisationstheaters und der Improvisationsübungen - und in der Lage zu sein, diese im Fremdsprachenunterricht einzusetzen, um den Fremdsprachenunterricht für die Studierenden interessanter, effektiver und motivierender zu gestalten. Außerdem wollen wir neue Impulse für unseren Unterricht entdecken und uns in diesem Bereich weiterentwickeln. Einige von uns haben bereits verschiedene Erfahrungen mit Theater- oder Improvisationsübungen im Unterricht gemacht. Andere wiederum haben überhaupt keine. Wir wollen dieses Thema gemeinsam erschließen und das Wissen und die Erfahrung der einzelnen Kolleg*innen auf eine gemeinsame Ebene bringen. Weiterhin wollen wir an der Lehre und der Entwicklung unseres Fachgebiets arbeiten.

Programm

Organisatorin:

Ivana Terš Čechová, M.A.

ivana.terscechovauni-greifswaldde

Mehrsprachigkeit in der Ukraine, Belarus und im Baltikum: aktuelle Tendenzen und historische Hintergründe

Terminänderung: 03. Juni 2022, Online-Workshop

Sowohl die Ukraine als auch Belarus sorgen seit geraumer Zeit weltweit für Schlagzeilen, wobei die innen- und außenpolitischen Konflikte großen Einfluss auf die Sprach(en)situation dieser mehrsprachigen Länder haben. Dies gilt sowohl für die „von oben“ gesteuerte staatliche Sprach(en)politik als auch in der „bottom-up“-Perspektive für den Sprachgebrauch der Bevölkerung. Die beiden benachbarten Staaten Litauen und Lettland verfolgen die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine und in Minsk mit großer Besorgnis, weil diese eigene alte Wunden und Ängste aufreißen, von denen der baltische Alltag lange Zeit geprägt war. In allen diesen Staaten ist in den postsowjetischen Jahrzehnten die Frage virulent gewesen, welche Rolle das aus sowjetischer Zeit ererbte Russische spielen darf bzw. soll, welche Funktionen man der Sprache der Titularnation zuweist und auf welche Art und Weise man die Bedürfnisse sprachlich und ethnisch gemischter Gesellschaften austariert. Die Verbindung slawistischer und baltistischer Perspektiven erachten wir daher für die vergleichende Analyse von Mehrsprachigkeit, von Sprach- und Kulturkontakt sowie Sprach(en)politiken im östlichen Europa als besonders produktiv. Neben die gewohnte slawistische Trias Ukrainisch, Belarusisch und Russisch treten die beiden baltischen Sprachen Litauisch und Lettisch. Der Workshop fokussiert auf aktuelle, aber auch historische Kontaktphänomene, auf Sprach(en)gebrauch in unterschiedlichen Diskursen – darunter auch in der Literatur –, auf die jeweiligen Mehrsprachigkeitsverhältnisse und die jeweiligen Sprach(en)politiken.

Dank langjähriger internationaler und interdisziplinären Forschung ist recht viel über die Genese der jeweiligen Staatssprachen und die sie begleitenden Sprach(en)politiken bekannt, wobei viele Narrative allerdings nicht unumstritten sind. Generell mangelt es in diesem Forschungsfeld an einer vergleichenden Perspektive, die über das jeweilige nationale Fallbeispiel hinausgeht und auch nicht an der Grenze institutionalisierter Philologien haltmacht. Ein solcher Vergleich ist vielversprechend, da sich sowohl in der heutigen Ukraine als auch im Baltikum auf sprach(en)politischer Arena Tendenzen und Prozesse abzeichnen, die trotz unterschiedlicher Prämissen vieles gemeinsam haben (so bspw. die Debatte rund um das ukrainische Sprachgesetz aus dem Jahre 2019, um die letzte Bildungsreform in Lettland oder die aktuelle Debatte über den Entwurf eines neuen Sprachgesetzes in Litauen). Belarus, wo das Engagement für die Nationalsprache von der politischen Opposition getragen wird, geht demgegenüber einen Sonderweg. Selbstredend ist zudem, dass sich die Sprach(en)situation im gegenwärtigen Osteuropa nicht ohne die diachrone Perspektive verstehen lässt: ohne die Sprach(en)politik in der Sowjetunion sowie im Russischen Reich und auch ohne Wissen über den Umgang mit Mehrsprachigkeit in der polnisch-litauischen Adelsrepublik und im Großfürstentum Litauen.

Unter den Diskursen, in denen Pluri- bzw. Monolingualität verhandelt wird, nimmt die Literatur traditionell einen zentralen Platz ein. In der slawistischen und baltistischen Literaturwissenschaft ist die Forschung zu bi- oder multilingualen Autor*innen und Mehrsprachigkeit als Verfahren ein relativ junges und dynamisches Forschungsfeld. Für einen produktiven Dialog mit der Linguistik bieten sich dabei bislang eher wenig beachtete Themen an, etwa die Frage, welche Rolle nicht-nationalsprachlichen Werken im literaturgeschichtlichen Kanon zugewiesen wird oder wie in der auf Normalisierung und Standardisierung von Texten ausgerichtete Editionspraxis mit Mehrsprachig- und Mehrschriftlichkeit umgegangen wird.

Ziel des Workshops ist es, historische wie aktuelle Mehrsprachigkeitsverhältnisse aus vergleichender, interdisziplinärer Perspektive unter die Lupe zu nehmen, um im Dialog Parallelen wie auch Unterschiede zwischen der Ukraine, Belarus, Lettland und Litauen herauszuarbeiten und die eigene Forschung in einem größeren Rahmen einzuordnen. Wir möchten über weitere Entwicklungstendenzen für diese Länder diskutieren und neue Ideen für die Erforschung von Mehrsprachigkeit entwickeln.

Programm

Abstractheft

Call for Papers

Organisatorinnen:

Dr. Anastasija Kostiučenko (Institut für Slawistik / Institut für Baltistik, Universität Greifswald) anastasija.kostiucenkouni-greifswaldde

Dr. Marion Rutz (Institut für Slavistik, Justus-Liebig-Universität Gießen) marion.rutzslavistik.uni-giessende

Marianna Novosolova M.A. (Institut für Slavistik, Technische Universität Dresden) marianna.novosolova@tu-dresden.de

Zugang: https://uni-greifswald-de.zoom.us/j/89518429616?pwd=RVU0ZEk5b3BQM0NxbUR1ZjVGSFA2Zz09

Meeting-ID: 895 1842 9616

Kenncode: 249318

R/Evoking the Empire? Re-Thinking Ukraine's Postimperial Legacies

10.-11. Dezember 2021, Internationaler Workshop

The triumphant arrival of Postcolonial Theory in Ukraine in the 1990s made its future look promising. Postcolonial rhetoric proliferated in public discussions along with appeals to “derussification”, “desovietization”, and “ukrainization”. Yet the subsequent renaming of streets and towns and the substantial limiting of the previous scope of Russophone literature and culture covered in schools and university syllabi stood in contrast to the latter’s still dominant role in the media and popular domain. Simultaneously, Ukraine’s new self-definition as a “bulwark” on the path of a despotic “Orthodox ummah” (M. Riabchuk), or as a democratic and modern “gate of Europe” (S. Plokhy), indicated a strong influence of the European imperialist imagination. Moreover, the “hybrid war” in Donbas(s), categorized as a Huntingtonian “clash of civilizations” between the “Russian world” and pro-European Ukraine, or as a Kulturkampfinside the country, revealed the stunning persistence of imperialist discourses on both sides. Acknowledging Ukraine’s palimpsest postimperial condition, our workshop will discuss the transformations of Postcolonial Studies in Ukraine during their almost 30-year-long history, their applicability and possible instrumentalizations in various cultural and historical contexts, most notably against the backdrop of the ongoing war in Donbas(s). Special attention will be paid to the insights the postcolonial discourse can provide to our understanding of the country’s past, present, and future. Likewise, we will discuss how a postcolonial focus on Ukraine could contribute to the global debate on postcolonialty/postimperiality/postsocialism.

Programm

Organisatoren:

Prof. Dr. Roman Dubasevych (Universität Greifswald) roman.dubasevychuni.greifswaldde

Dr. Oleksandr Chertenko (Justus-Liebig-Universität Gießen) oleksandr.chertenkoslavistik.uni-giessende.

Zugang: https://uni-greifswald-de.zoom.us/j/84629489609?pwd=S3JuUGVNSmRRUm1nWDRHZkFhWVNvZz09

Meeting-ID: 846 2948 9609

Kenncode: 774154

Literarisches Erzählen

12.-14. März 2020

Die Abgrenzung literarischer und nichtliterarischer Texte stellt ein Grundproblem der Literaturwissenschaft dar, weil erst durch sie deren spezifischer Gegenstand bestimmt werden kann. Seit der Antike findet sich deshalb eine Vielzahl derartiger Versuche, die speziell für die Epik von Bedeutung sind, da diese – anders als die Lyrik und die Dramatik – nicht zwangsläufig bereits durch Merkmale der Textoberfläche als Literatur ausgewiesen ist. Mithilfe des Diskursbegriffs sowie unter Verweis auf den Konstruktcharakter der Sprache und die Ubiquität narrativer Strukturen wird jedoch in jüngerer Zeit vor allem in poststrukturalistischen Ansätzen die Notwendigkeit einer solchen Abgrenzung bestritten. Die Tagung geht deshalb der Frage nach, ob sich sowohl unter formalen als auch unter funktionalen Aspekten nicht doch Unterschiede zwischen literarischen und nichtliterarischen Texten bestimmen lassen.

Hier finden Sie das Programm der Tagung.

Die Macht des Kontextes: Sprache(n) und Kommunikation

20.-21. Juni 2019, Philosophische Fakultät, Universität Greifswald

Organisationsteam: Dr. Anastasija Kostiučenko (Institute für Baltistik und Slawistik) und Dr. Martha Kuhnhenn (Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaften)

Der Kontext ist für jede Kommunikation von grundlegender Bedeutung: ob interpersonale oder massenmedial vermittelte Kommunikation, ob privat oder öffentlich, ob zeitgleich oder zeitversetzt, ob gesprochene oder geschriebene Sprache, ob mit oder ohne Einsatz von Körpersprache. Sprachen- und disziplinenübergreifend widmen sich ForscherInnen der Frage, inwiefern die Relation zwischen Kontext, Sprachen, Medien und Sprechern untersucht, konzeptualisiert, konstruiert und verstanden werden kann. Forschungen dazu bestehen gleichwohl vor allem innerhalb einzelner Disziplinen. Ein fächerübergreifender Ansatz, der Konzepte und Erkenntnisse verschiedener Disziplinen zusammenträgt, ist bisher noch nicht erfolgt. Diese Beobachtung zeigt sich auch in den Fächern der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald: Es bestehen einzelne Studien und Forschungen, die sich dezidiert mit dem Kontext in und von Kommunikation befassen, aber die einzelnen Fächer treten selten in den Austausch.

Anliegen und Ziel der Tagung „Die Macht des Kontextes“ ist es daher, ForscherInnen aus verschiedenen Fächern ins Gespräch zu bringen, um ein übergreifendes Konzept zur Macht des Kontextes zu skizzieren. Vorgesehen sind zudem Gastbeiträge externer WissenschaftlerInnen Prof. Dr. Christa Dürscheid (Germanistik, Universität Zürich) und Prof. Dr. Holger Kuße (Slawistik, TU Dresden).

Zwar findet die Tagung in deutscher Sprache statt, aber ihre Perspektive ist klar sprachenübergreifend. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den slawischen und baltischen Sprachen – was sich in den Ostseeraumschwerpunkt der Universität Greifswald einpasst.

Leitfragen der Tagung sind:

  • Inwiefern ergänzen sich die verschiedenen Ansätze?
  • Inwiefern können die unterschiedlichen Fächer voneinander lernen?
  • Gibt es „Leerstellen“, die im fachübergreifenden Austausch gefüllt werden können?

Erste Antworten auf diese Fragen geben die „Greifswalder Thesen“. Sie sind dadurch entstanden, dass uns alle Vortragenden die Kernbotschaften ihrer Vorträge vorab zugeschickt haben; die Übersicht aller Thesen finden Sie im Programmheft.

Die Beiträge sowie die „Greifswalder Thesen“ werden in einem Sammelband publiziert.

Wir freuen uns auf anregende Vorträge und lebhafte Diskussionen!

Deutsch-polnischer Fremdsprachentag für Kitaerzieher/innen und Lehrer/innen

„In die Nachbarsprache eintauchen!“

8. September 2018, 9.00 – 16.00 Uhr

Universität Greifswald (Historisches Institut, Domstraße 9a)

Tekst w języku polskim poniżej*

Immersion (aus dem Lateinischen „immersio“ = Eintauchen) gilt als die weltweit erfolgreichste Sprachlernmethode. Das Geheimnis ihres Erfolgs liegt darin, dass  Mechanismen des natürlichen Erstspracherwerbs in Gang gesetzt und maximal genutzt werden. Kinder, die in ein fremdsprachiges Umfeld versetzt werden, erwerben die fremde Sprache und die dazugehörige Kultur quasi beiläufig. Was im Elementarbereich auf eine spielerische Art und Weise angebahnt wurde, wird im Primar- und Sekundarbereich in Form eines strukturierten Inputs als bilingualer Unterricht bzw. CLiL (integriertes Fach- und Sprachlernen) kontinuierlich fortgeführt.

Fremdsprachliche Immersion und bilingualer Unterricht an Kitas und Schulen sind deutschlandweit auf dem Vormarsch: Zwischen 1999 und 2013 hat sich bspw. die Zahl der Schulen, an denen bilingual unterrichtet wird, mehr als vervierfacht – von 366 auf über 1500 Schulen im gesamten Bundesgebiet (KMK 2013).

Im Rahmen unseres Fremdsprachentags „In die Nachbarsprache eintauchen!“ erwarten Sie von Hochschulexpert/inn/en und Praktiker/inne/n konzipierte Schulungsangebote, die pädagogisches Personal für Immersion sowie bilinguales Lehren und Lernen sensibilisieren möchten. Darüber hinaus werden für interessierte Kitaerzieher/innen und Lehrer/innen, die auf der Suche nach innovativen und effektiven Vermittlungsmethoden für Polnisch und Deutsch als Fremd- und Nachbarsprache sind, themenbezogene Workshops angeboten, in denen der kollegiale Austausch im Vordergrund steht.

Im einführenden Plenarvortrag werden die Grundlagen der immersiven Fremdsprachenvermittlung sowie die Voraussetzungen für ihre erfolgreiche Umsetzung thematisiert. Danach werden ausgewählte Aspekte der Immersion und verwandter Konzepte in drei Schwerpunktgruppen (Kita, Grundschule und weiterführende Schule) vorgestellt. Im KIKUS-Workshop können die Workshopteilnehmer/innen ein Sprachbad erleben und sich in weiteren Vorträgen bzw. Workshops mit Prinzipien und Techniken der CLiL-Didaktik vertraut machen, die übrigens auch im herkömmlichen Fremdsprachenunterricht gewinnbringend eingesetzt werden (z.B. Inhaltsorientierung oder scaffolding).

Nach dem Motto „Erfahrungen aus der Praxis für die Praxis“ werden best practice-Beispiele aus immersiven Kindergärten und Schulen mit bilingualen deutsch-polnischen Angeboten präsentiert und diskutiert, die als Inspiration und Wegweiser für die zukünftige Entwicklung dienen können.

 

Vorläufiges Programm (Stand 25.07.18)

Prof. Dr. Thorsten Piske
Abstract: Immersion in Kita und Grundschule: Ergebnisse, Erfahrungen, Empfehlungen

Anmeldeformular (Download)

 

Polsko-niemiecki dzień języków obcych dla wychowawców przedszkolnych i nauczycieli

„Zanurzenie (się) w języku sąsiada“

8 września 2018, 9.00 – 16.00

Uniwersytet w Greifswaldzie (Instytut Historyczny, Domstraße 9a)

 

Immersja (z łac. „immersio“ = zanurzenie) uchodzi za najbardziej efektywną metodę uczenia się języków. Tajemnicą jej sukcesu jest uruchomienie mechanizmów naturalnego przyswajania języka ojczystego oraz ich maksymalne wykorzystanie. Dzieci umieszczone w obcojęzycznym otoczeniu nabywają język obcy oraz związaną z nim kulturę jakby mimochodem. Rozpoczęta na etapie przedszkolnym nauka języka  przez zabawę kontynuowana jest konsekwentnie na szczeblu szkół podstawowych i ponadpodstawowych w formie usystematyzowanych lekcji dwujęzycznych lub zintegrowanego nauczania przedmiotowo-językowego (CLiL).  

W Niemczech immersja w nauczaniu języków obcych oraz edukacja dwujęzyczna w przedszkolach i szkołach cieszą się rosnącą popularnością. Przykładowo pomiędzy rokiem 1999 a 2013 liczba szkół z oddziałami dwujęzycznymi wzrosła ponad czterokrotnie – z 366 do ponad 1500 szkół na terenie całej Republiki Federalnej Niemiec (KMK 2013).

W ramach Dnia Języków Obcych „Zanurzenie (się) w języku sąsiada“ eksperci akademiccy oraz praktycy przygotowali dla Państwa ofertę dydaktyczno-metodyczną, która ma na celu rozbudzić wśród pedagogów zainteresowanie immersją oraz nauczaniem i uczeniem się dwujęzycznym. Ponadto wychowawcy przedszkolni i nauczyciele, którzy poszukują innowacyjnych i efektywnych metod nauczania polskiego i niemieckiego jako języka obcego / sąsiada, będą mogli wziąć udział w warsztatach tematycznych, zorientowanych przede wszystkim na kolegialną wymianę doświadczeń.

Wykład plenarny wprowadzi uczestników w tematykę szkolenia, omawiając podstawy immersyjnego podejścia w nauczaniu języków obcych oraz warunki niezbędne do pracy tą metodą. Następnie przedstawione zostaną wybrane aspekty nauczania immersyjnego oraz podobnych koncepcji w trzech sekcjach dotyczących poszczególnych szczebli edukacyjnych (przedszkole, szkoła podstawowa oraz szkoła ponadpodstawowa). Podczas warsztatów z metody KIKUS uczestnicy będą mogli doświadczyć „kąpieli w języku”, a w ramach pozostałych wykładów i warsztatów poznają zasady oraz techniki pracy w podejściu CLiL, które z powodzeniem wykorzystywane są również w tradycyjnym nauczaniu języków obcych (m.in. focus on meaning lub scaffolding).

Zgodnie z mottem „doświadczenia z praktyki dla praktyki” zaprezentowane i omówione zostaną przykłady dobrej praktyki w przedszkolach immersyjnych oraz szkołach z polsko-niemiecką ofertą dwujęzyczną, które mogą być inspiracją i drogowskazem dla przyszłych zmian.

 

Program tymczasowy (25.07.18)

Prof. Thorsten Piske
Abstrakt: Immersja w przedszkolu i szkole podstawowej: wnioski, doświadczenia, zalecenia

Formularz zgloszeniowy (Download)

Tagung „Slawische Sprachen unterrichten: sprachübergreifend, grenzüberschreitend, interkulturell“

Institut für Slawistik, Universität Greifswald, 23.-24.03.18

Phänomene wie Globalisierung und Migration prägen die gesellschaftliche Diskussion weltweit und sind bereits seit längerem Gegenstand auch bildungspolitischer Debatten. Die Förderung von individueller und gesellschaftlicher Mehrsprachig­keit ist dabei ein immer wieder gerne geäußertes bildungspolitisches Ziel, das aber oft nur auf den Ausbau des Unterrichts in klas­sischen Schulfremdsprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch bezogen wird.

Hier sind Diskussionen über den möglichst frühen Einsatz des Fremdspracherwerbs (eventuell bereits in der KiTa, spätestens aber in der Grundschule) sowie über die Implementierung von Program­men zum bilingualen Sachfachunterricht (CLIL) schon länger in vollem Gange. Insbesondere in Grenzgebieten wie Vorpommern, an der Schnittstelle zwischen dem deutschen und slawisch­sprachigen Raum, stellt sich aber durchaus die Frage, ob nicht slawischen Sprachen wie dem Polnischen als „Nachbarsprache“ oder dem Russischen stärkeres Gewicht beigemessen werden müsste, auch und gerade von Seiten staatlicher Bildungsinstitutionen.

Frühkindliche Angebote oder Konzepte zum durchgängigen Lernen dieser Sprachen vom Primar- und Elementarbereich bis in den Bereich der Sekundarstufe und in die Hochschule stecken hier aber noch in den Kinder­­schuhen. Parallel dazu befinden wir uns angesichts der Zuwanderung - auch aus dem slawischsprachigen Raum - nach Deutschland mitten in Debatten darüber, wie das von den Kindern aus ihren Familien mitge­brachte Wissen in den Familien- oder Herkunftssprachen als Ressource in der Schule (sowohl im Sprachunterricht, als auch in anderen Fächern) genutzt werden könnte, sowohl für das lebens­weltlich mehrsprachig aufgewachsene Kind, als auch für seine Mitschülerinnen und Mitschüler aus monolingual deutschen Elternhäusern.

Diese Debatten verbinden sich organisch mit Forderungen nach der Forcierung von Ansätzen zum sprachenübergreifenden Lernen und zur interkulturellen Bildung (nicht nur) im Fremd­sprachen­­unterricht in Schulen und Hochschulen.

Auf der vom Institut für Slawistik in Kooperation mit dem Fachverband Russisch und Mehrsprachigkeit e.V. und der Bundesvereinigung der Polnischlehrkräfte veranstalteten Tag­ung wird es darum gehen, wie die Fachdidaktik slawischer Sprachen auf diese Entwicklungen reagieren und welche Potenziale die Slawistik in die Diskussion einbringen kann.

Die Tagung richtet sich an alle, die in der Vermittlung slawischer Sprachen in Schulen, Universitäten und privaten Bildungsinstitutionen wie Kulturvereinen tätig sind, an Fachdidaktiker sowie Sprach­wissenschaftler, aber auch Vertreter der Bildungspolitik.

Neben Plenarvorträgen finden zahlreiche Workshops zu zentralen Themen der Vermittlung slawischer Sprachen als Herkunfts- und Fremdsprachen statt, wie z.B. zum herkunftssprach­lichen Unterricht, zur Binnendifferenzierung, zur Schulung spezieller Kompetenzen wie Hör­verstehen, Sprechen, Schreiben und Sprachmittlung sowie zu Fragen des Einsatzes audio­visueller Medien.

Eine genaue Übersicht über das Programm und die einzelnen Plenarvorträge und Workshops finden Sie hier.

Eine Anerkennung des Besuchs der Veranstaltung als Fortbildungsmaßnahme für Lehrerinnen und Lehrer ist beantragt. Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos, bei der Anmeldung wird lediglich ein kleiner Unkostenbeitrag für Pausenverpflegung erhoben.

Wir bitten um Anmeldung der Tagung bis zum 12.03.2018. Bitte laden Sie dazu das folgende Word-Dokument herunter und senden Sie das Dokument ausgefüllt an die E-Mail-Adresse rums10uni-greifswaldde.

Wir freuen uns auf spannende Vorträge und Workshops und würden uns freuen, Sie auf der Tagung begrüßen zu dürfen.

Organisationsteam (Bernhard Brehmer, Tamara Münzer, Agnieszka Zawadzka,Anastasija Kostiučenko)

 

„Neue Ansätze in der Vermittlung des Russischen als Fremdsprache“ «Новые образовательные технологии в обучении русскому языку как иностранному»

Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, Martin-Luther-Straße 14

10.-13. November 2016

 

Programmder Tagung finden Sie hier.

Multilinguale SprachBioGraphien in Mittelosteuropa (Internationale Tagung)

Greifswald, 27.-29. Oktober 2016

Die Biographie ist ein interdisziplinärer Forschungsgegenstand par excellence: Die Rekonstruktion der Lebensgeschichte von Individuen gründet als Forschungsmethode v.a. in den sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie Soziologie, Psychologie, Pädagogik, Ethnologie und Geschichtswissenschaft. Sie hat allerdings in der jüngeren Vergangenheit auch ihren Weg in die Literatur-/Kulturwissenschaft und in die Linguistik gefunden. Auf der Tagung sollen v.a. die beiden zuletzt genannten Disziplinen zu Wort kommen. Das Hauptinteresse der Biographie­forschung gilt dabei Lebensläufen, die sich durch bestimmte Aspekte von denen der Mehrheit in einer Gesellschaft unterscheiden und solchen, die große Brüche  aufweisen bzw. starken Veränderungen unterschiedlicher Art unterworfen  sind. Umbrüche und Lebensumstände, die einen Sprachwechsel oder zumindest einen Zuwachs an lebensweltlicher sprachlicher Vielfalt für ein einzelnes Individuum bewirken, sollen im Zentrum der Tagung stehen.

In der Literatur-/Kulturwissenschaft hat sich in den letzten Jahren im Kontext der Beschäftigung mit mehr- und transkultureller Literatur ein Interesse an Schriftstellern entwickelt, die mehrsprachige Biographien im weitesten Sinne aufweisen. In der Soziolinguistik und angewandten Mehrsprachigkeitsforschung spielt die Erforschung (mehrsprachiger) Biographien ebenfalls eine immer größere Rolle. Das wissenschaftliche Ziel der Tagung besteht darin, die bislang weitgehend unverbundenen Stränge der Sprach­biographie-Forschung zusammenzuführen, um die in den Einzeldisziplinen dominierenden Begriffsbestimmungen und Analyseverfahren durch den interdisziplinären Aus­tausch einer kritischen Revision zu unterziehen. Drei Fragestellungen sollen im Vordergrund stehen und in den einzelnen Beiträgen thematisiert werden:

·      Wie erleben die einzelnen Individuen die sprachlichen Brüche in ihrer Biographie?

·      Welche Faktoren beeinflussen die Sprachwahl in literarischen Werken oder die Entscheidung für/gegen eine Sprache in der lebensweltlichen Realität?

·      Wie lassen sich sprachliche Ressourcen aus Sicht der mehrsprachigen Individuen produktiv einsetzen?

Mit der sprach- wie literaturwissenschaftlichen Beleuchtung multipler sprachlicher Identitäten sollen daher insbesondere die kreativen Potenziale mehrsprachiger Biographien in den Mittelpunkt gerückt werden. Damit soll ein Kontrapunkt zu den im gesellschaftlichen Diskurs angesichts der aktuellen Flüchtlingskrise in Europa grassierenden Debatten über Probleme gesellschaftlicher wie individueller Mehrsprachigkeit gesetzt werden. Als gemeinsamer geographischer Bezugsrahmen für die Beiträge fungiert Mittelosteuropa, das durch die Vielzahl freiwilliger und erzwungener Migrationsbewegungen und Grenzverschiebungen zahlreiche Beispiele für multilinguale Biographien hervorgebracht hat, die auf der Tagung analysiert werden sollen. Die Referenten und Referentinnen der Tagung kommen aus Deutschland, Österreich, Polen, der Slowakei und der Tschechischen Republik. Neben den wissenschaft­lichen Beiträgen wird im Abendprogramm auch ein Autorengespräch mit dem bekannten Schriftsteller und Sprachwechsel Artur Becker stattfinden.

Die Tagung wird finanziell von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach–Stiftung gefördert und ist eine gemeinsame Veranstaltung des Instituts für Slawistik der Universität Greifswald und dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Greifswald.

Tagungsort ist das Gebäude des Alfried Krupp Wissenschaftskolleg (Martin-Luther-Straße 14, 17489 Greifswald). Es werden keine Tagungsgebühren erhoben. Das genaue Programm der Tagung finden Sie hier. Wir freuen uns über zahlreiche Gäste und Mitdiskutanten. Zur besseren Planung bitten wir alle an der Teilnahme Interessierten um eine kurze Anmeldung über die Homepage des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs (http://www.wiko-greifswald.de/de/anmeldung) bis zum 23. Oktober.

 

Bernhard Brehmer, Raija Hauck und Anna Lena Klatt (Organisationsteam)

Tagung: "Potenziale von Herkunftssprachen: Sprachliche und außersprachliche Einflussfaktoren"

Universität Leipzig, Universitätsbibliothek Albertina, Beethovenstr. 6, 9.-10. September 2016

Organisation: Prof. Dr. Bernhard Brehmer (Universität Greifswald) & Prof. Dr. Grit Mehlhorn (Universität Leipzig)

Die Förderung von Mehrsprachigkeit ist seit mehr als zehn Jahren eines der erklärten Anliegen der Europäischen Kommission. Die Mitgliedsländer der EU sind dabei aufge­rufen, im Rahmen der kindlichen Bildung Initiativen zu entwickeln, mit denen die Mehrsprachigkeit in den europäischen Gesellschaften gefördert werden kann. Dies schließt auch ein, dass die lebensweltliche Mehrsprachigkeit von Schüler*innen, die in der Regel mit einer direkten oder über die Eltern vermittelten Migrationserfahrung verbunden ist, in stärkerem Maße Eingang in die Schule finden muss. Es gilt daher, die migrationsin­duzierte Mehr­sprachigkeit von Kindern als Schlüsselqualifikation sowohl des Einzelnen als auch der gesamten deutschen Gesellschaft zu erkennen, zu honorieren und Ver­fahren zu entwickeln, die mit ihr ge­gebenen Potenziale angemessen zu befördern.

Im Mittelpunkt der Tagung steht daher die Frage, wie die Potenziale von mehrsprachigen Kindern und Jugendlichen adäquat erfasst, gefördert und in den familiären und schulischen Alltag eingebracht werden können. In verschiedenen thematischen Blöcken werden folgende Fragen behandelt:

1) Wie entwickelt sich die sprachliche Kompetenz von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund, sowohl im Hinblick auf die Herkunftssprache, als auch auf die Umgebungssprache Deutsch? Welche Rolle spielt dabei der sprachliche Input durch die Eltern sowie andere sprachliche wie außersprachliche Faktoren?

2) Wie nehmen die mehrsprachigen Jugendlichen selbst, aber auch ihre Eltern die Potenziale ihrer Mehrsprachigkeit wahr? Inwiefern beeinflussen diese Wahrnehmungen auch Maßnahmen, die zur Förderung oder aber auch zur Aufgabe der Herkunftssprache als Familiensprache führen? Wo stößt die Förderung der Herkunftssprache innerhalb der Familien an ihre Grenzen?

3) Wie beeinflussen sich die Kompetenzen in der Herkunfts- und Umgebungssprache wechselseitig? Lassen sich Aspekte des positiven Transfers von sprachlichem Wissen aus der Herkunfts- in die Umgebungssprache beobachten (oder umgekehrt)? Wie wirkt sich die Mehrsprachigkeit auf die Sprachbewusstheit der Kinder aus?

4) Mit welchen Maßnahmen können Bildungsinstitutionen die sprachlichen Potenziale ihrer Schüler*innen fördern? Welche Rolle spielt der herkunftssprachliche Unterricht für die Entwicklung der Herkunftssprache und die Wahrnehmung sprachlicher Potenziale?

Die Tagung stellt den Abschluss eines dreijährigen Verbundforschungsprojekts zu sprachlichen Potenzialen von russisch- und polnischsprachigen Kindern in drei deutschen Großstädten dar, das an den Universitäten Greifswald und Leipzig durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit“ gefördert wurde. Neben Beiträgen aus dem Projekt kommen auch andere Projekte aus dem Schwerpunktprogramm des BMBF zu Wort sowie weitere Expert*innen, die sich intensiv mit sprachlichen Potenzialen von Herkunftssprecher*innen und ihrer Imple­mentierung in der familiären und schulischen Praxis beschäftigen. Zentraler Teil der Konferenz ist eine Podiumsdiskussion, die Vertreter*innen aus Wissenschaft und Bildungspraxis, aber auch aus mehrsprachigen Familien zusammenbringt.

Die Tagung richtet sich an alle Akteure aus Wissenschaft, Bildungsinstitutionen und Bildungspolitik, die sich mit der Förderung und der Nutzung von Potenzialen mehrsprachiger Kinder beschäftigen. Es wird keine Konferenzgebühr erhoben, lediglich ein Unkostenbeitrag in Höhe von 10 € pro Person für Pausenverpflegung und Konferenzmappen (zu entrichten am Konferenzort). Anmeldungen zur Tagungsteilnahe bitte bis zum 1. September 2016 per E-Mail an: herkunftssprachen@uni-leipzig.de.

Ein vorläufiges Programm der Tagung finden Sie hier (pdf)

Vorläufiges Programm (Stand: 22. Juli 2016)

Links:

Grit Mehlhorn: http://slavistik.philol.uni-leipzig.de/website-mitarbeiter/grit-mehlhorn/

Koordinierungsstelle des BMBF-Forschungsschwerpunkts „Sprachliche Bildung und Mehrsprachigkeit“ (mit Darstellung aller geförderten Projekte): http://www.kombi-hamburg.de/

BMBF: Rahmenprogramm „Empirische Bildungsforschung“:http://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/index.php

Osteuropäisch-jüdische Literaturen im 20. und 21. Jahrhundert: Identität und Poetik

18.-21. April 2012, Greifswald

Die Tagung zu neueren osteuropäisch-jüdischen Literaturen antwortet auf das gegenwärtige große Interesse an dereuropäisch-jüdi­schen Kultur und speziell an der jüdi­schen Kultur von Osteuropa – ein Interesse, das sich in Deutschland im Bereich sowohl der intel­lektuellen Öf­fentlichkeit, der Literatur und Kunst als auch in der Forschung der letzten Jahre bemerkbar macht. Auf dem Gebiet der akademischen Studien zeigt sich diese Tendenz u.a. darin, dass die Jewish Studies heute verstärkt in die philologischen Einzel­disziplinen wie Germanistik, Romanistik, Anglis­tik, Amerikanistik und eben auch Sla­wistik integriert werden. Einer der wichtigsten Gründen für diese Tendenz ist die sich immer deutlicher abzeichnende Aufmerk­samkeit der heutigen Geisteswissenschaften für kulturelle Grenzerscheinungen: Die Aufspaltung und zuneh­mende Heterogenität kultureller Identitäten werden als Ergebnis der Migrationsbewe­gungen und immer komplexerer ethnisch-kultureller Ko-existenzen im 20.Jahrhundert im zunehmenden Maße beachtet.

Die Epoche zwischen dem ausgehenden 19.Jahrhundert und dem Beginn des 2.Welt­kriegs markiert den Höhepunkt dieser kulturellen Offenheit und Heterogenität. Jedoch wird schon das erste Drittel des 20.Jahrhunderts von den Prozessen der (z.T. Zwangs-)assimilierung und so der akuten Verarmung der jüdischen Kultur im kommunistischen Osteuropa gekennzeich­net. Auf­grund des unerhörten Ausmaßes an Vernichtung in der Schoah etabliert sich die Re­konstruktion des historischen und kulturellen Gedächtnisses bis heute als wichtigste Kompo­nente der osteuropäisch-jüdischen Literaturen. Nach dem Zerfall der kommunistischen Dik­taturen mit ihrer weitgehenden Tabuisie­rung des Holocausts und des Judentums generell ge­winnt die – u.a. künstlerische und literarische – Beschäftigung mit der jüdischen Vergangen­heit in Osteuropa eine neue Aktualität. Enttabuisierung der jüdischen Themen und Wiederbe­lebung der jüdischen Kultur im postkommunistischen Osteuropa setzt eine intensive Aufar­beitung der jüdi­schen Vergangenheit in den literarischen Texten, Massenmedien oder auch im Wissen­schaftsdiskurs in Gang.

Die oben skizzierten Charakteristika bestimmen theoretische und literatur­historische Schwer­punkte der Tagung. Jüdische Literatur wird explizit im Kontext der allgemeinen kulturellen und historischen Themen betrachtet werden. Um dies zu gewährleisten, wurden zwei wich­tigste theoretisch-methodische Problemfelder zusammengeführt: (kulturelle) Iden­tität und Poetik.

Ort:
Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

Wissenschaftliche Leitung:
Dr. Klavdia Smola

Gefördert von:
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung
Deutsche Forschungsgemeinschaft

 

Osteuropäisch-judische Literaturen im 20. und 21. Jahrhundert: Identität und Poetik (Programm)

Professor Dr. David G. Roskies (New York/Negev)
"Did the Shoah Engender a New Poetics?"

 

Raum und Zeit

Kulturelle Regionen und Zentren Ostmitteleuropas in der Literatur des 20. Jh.s
Universität Greifswald, 01.-03. Juni 2011

Raum und Zeit sind Grundkategorien der Ordnung, Beschreibung und Erkenntnis der Welt, sie sind dementsprechend auch Grundkategorien von Kultur- und Literaturwissenschaft: Raum und Zeit stellen hier Basiskoordinaten der Einteilung, Gliederung und Hierarchisierung sprachlich geschaffener Räume dar, strukturieren – mit Jurij M. Lotman gesprochen – das Weltmodell des jeweiligen Textes, der die Unendlichkeit der Welt in seinen begrenzten Raum transferiert. Zusammen genommen und ausdifferenziert ergeben sie eine Vielfalt von Möglichkeiten des Weltentwurfs: angefangen von der Kombination „realer geographischer Ort und reale historische Zeit“ über verschiedene Kreuzungen wie „realer Ort und mythische Zeit“ oder umgekehrt bis hin zu „Universum und Ewigkeit“. Räume und ihre (Außen- und Binnen-)Grenzen können als dynamische oder starre vorgestellt werden, mit Abläufen und Grenzüberschreitungen verbunden werden und erscheinen damit als konstitutives Element von Geschehens- und Handlungsablauf.

Das 20. Jahrhundert weist gerade im ostmitteleuropäischen Raum eine Fülle von geographischen und ethnischen Verschiebungen, kulturellen Auslöschungen und Neubesetzungen auf, die zur Erforschung ihres Ortes im kulturellen Gedächtnis Europas einladen. Die Untersuchung der Transformationen dieses Raumes und ihrer Bedeutung für die kulturelle Identität seiner Bewohner konnte in den ostmitteleuropäischen, aber auch in der deutschen Literatur erst nach den politischen Wenden der Jahre 1989/90 beginnen und ist noch lange nicht abgeschlossen. Wie kulturelle Räume in der polnischen, deutschen und in anderen (ost-)mitteleuropäischen Literaturen im 20. Jahrhundert konstruiert wurden und werden, soll Gegenstand des Symposiums sein. Im Zentrum der Aufmerksamkeit sollen dabei die Räume Ostmitteleuropas zwischen Baltikum, Deutschland, Polen, Tschechien und der Ukraine stehen.

Das Thema Raum und Zeit in Verbindung mit der literarischen Gestaltung der genannten ostmitteleuropäischen Regionen läßt eine Reihe unterschiedlicher Fragestellungen zu. Vorgeschlagen werden:

1. Literarische Entwürfe ostmitteleuropäischer Regionen und Zentren, Konstruktion kultureller und literarischer Gedächtnisräume, Topographie und Identität

2. Verlorene Räume – „gewonnene“ Räume. Abschied und Inbesitznahme

3. Grenzverschiebungen – Grenzüberschreitungen

4. Modellierung historischer, sozialer, ethischer, religiöser u.a. Räume

5. Multikulturelle Räume: Nebeneinander und Interaktion der Sprachen, Religionen, Feste, Literaturen

Das Symposium wird von dem Lehrstuhl für Slawische Literaturwissenschaft (Leiterin: Prof. Dr. Ulrike Jekutsch) des IFP-Slawistik der Universität Greifswald gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Literaturtheorie (Leiter: Prof. Dr. Andrzej Sulikowski) des Instytut Polonistyki i kulturoznawstwa der Universität Szczecin veranstaltet.

Anmeldungen mit der Bezeichnung des Themas und einer kurzen Skizzierung des Vorhabens (nicht mehr als max. 1 Seite) bitte bis zum 15. September 2010 an: Lehrstuhl für Slawische Literaturwissenschaft, IFP-Slawistik, Domstr. 9-10, 17487 Greifswald, slawlituni-greifswaldde

 

"Herrscherlob und Herrscherkritik in den slawischen Literaturen“

Internationales Symposion vom 18.-19.11.2010 - das Programm

Das geplante Symposion zum Thema „Herrscherlob und Herrscherkritik in der russischen Literatur“ beschäftigt sich mit der Panegyrik des 18. Jahrhunderts und ihrem Einfluss auf spätere Epochen der Literaturgeschichte. Einen wichtigen Anknüpfungspunkt dafür bilden die bisherigen Forschungsergebnisse der aus Greifswalder und St. Petersburger Wissenschaftlern gebildeten Arbeitsgruppe zur russischen Gelegenheitsdichtung des 18. Jahrhunderts.
Wissenschaftler aus Deutschland, Polen und Rußland werden Veränderungen aufzeigen und analysieren, die Herrscherlob- und Herrscherkritik im Rückgriff auf das 18. Jh. in späterer Zeit erfahren haben. Insbesondere soll gezeigt werden, dass national und historisch konkret aufgeladene Erfahrungen von Modernität die Ausgestaltung und den späteren Gebrauch panegyrischer Strategien beeinflusst haben. So können neue Einsichten in den Prozess der Wechselwirkung zwischen ‚Eigenem‘ und ‚Fremden‘ gewonnen werden. Ein interessantes Rahmenprogramm dient dazu, die Verzahnung von Universität, Wissenschaft und Stadt wirksam zu präsentieren.