Tschechische Kulturtage 2024 (24.10.–30.11.2024)
Mut für den Alltag. Das ist das Motto der vierten Tschechischen Kulturtage in Greifswald, die an Menschen erinnern, die in gefährlichen Zeiten Mut bewiesen und nach klaren moralischen Grundsätzen lebten. Die Turnerin Věra Časlávská beispielsweise setzte sich während des Prager Frühlings für politische Reformen ein. Auch nach der Niederschlagung der Reformbewegung blieb sie ihren Ideen treu, allem politischen Druck zum Trotz. Der deutsch-böhmische Allroundsportler Emmerich Rath stand in schwierigen Zeiten an der Seite seiner tschechischen Freunde, während der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei und im Zweiten Weltkrieg gewährte er einem jüdischen Freund Unterschlupf. Mut für den schwierigen Alltag zwischen Krankheiten und Einsamkeit benötigte auch die Großmutter des tschechischen Autors Ondřej Macl. Ihr widmete er seinen poetischen Text „Liebe Babička“.
Alle Programme finden in deutscher Sprache statt.
Die Tschechischen Kulturtage in Greifswald sind ein gemeinsames Projekt des Tschechisch-Lektorats am Institut für Slawistik der Universität Greifswald, des Koeppenhauses / Literaturzentrums Vorpommern und des Tschechischen Zentrums Berlin, mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Vorpommern, der Gesellschaft für Bohemistik e.V. und des Filmclubs Casablanca.
24.10.2024, 20:00 Uhr - Lesung und Gespräch
Der tschechische Autor Jan Novák und seine Graphic Novel "Čáslavská"
Die Graphic Novel Čáslavská erzählt von dem Leben der berühmten tschechischen Kunstturnerin Věra Čáslavská. Jan Novak (Text) und Jaromir 99 (Zeichnungen) haben ihr Leben auf 176 Seiten umgesetzt.
Sie war eine außergewöhnliche Frau, die bei Olympischen Spielen insgesamt sieben Gold- und vier Silbermedaillen gewann.
Sie war eine Frau, die sich nicht verbiegen ließ und für ihre Überzeugung kämpfte. Sie weigerte sich, ihre Unterschrift unter dem Manifest der 2000 Worte zurückzunehmen, in dem politische Reformen angemahnt wurden. Zur Strafe musste sie als Putzfrau arbeiten.
Nach dem Ende des Kommunismus im November 1989 wurde sie rehabilitiert und von Präsident Václav Havel als Beraterin eingestellt, 1996 wurde sie zur Präsidentin des Nationalen Olympischen Komitees gewählt.
Sie starb im August 2016 an einer Krebserkrankung.
Dieser Band würdigt diese Frau, die sich nicht unterkriegen ließ.
(Quelle: Salleck Publications)
Moderation: Christina Frankenberg
Koeppenhaus - Literaturzentrum Vorpommern
Bahnhofstr. 4/517489 Greifswald
Eintritt: 5 EUR
26.10.2024, 18:00 Uhr
Die Seebühne Hiddensee präsentiert: „Ein Bericht für eine Akademie“ nach Franz Kafka
Affe Rotpeter lässt die Stationen seiner Menschwerdung in seiner Varietégarderobe spielerisch Revue passieren. Der scheinbar Primitive wird bei Kafka zum Propheten.” Man lernt, wenn man muss, man lernt, wenn man einen Ausweg will…!“ Eine der großen Erzählungen der europäischen Literatur erfährt hier ihre theatralische Umsetzung. Ein Theaterstück für Jugendliche und Erwachsene.
Moderation: Kati Mattutat
Koeppenhaus – Literaturzentrum
Bahnhofstr. 4/517489 Greifswald
28.10.2024, 20:00 Uhr - Das letzte Rennen / Poslední závod (Spielfilm über das tragische Ski-Rennen im Riesengebirge nach einem Wetterumsturz im Jahr 1913)
Tschechische Republik 2022, 100 min., OmU, Regie und Drehhbuch: Tomáš Hodan
In einem legendären Ski-Rennen im Riesengebirge 1913 tritt der tschechische Ski-Star Bohumil Hanč gegen einen deutschen Kontrahenten an. Dabei geht es nicht nur um Sport, sondern um die nationale Ehre. Als es nach einem Wetterumsturz zu einem tragischen Zwischenfall kommt, spielt der Deutsch-Böhme Emmerich Rath eine besondere Rolle. Spannende Sport-Action und vieldeutiges Geschichts-Panorama in faszinierender Berglandschaft.
Fünfundvierzig Jahre später heuert ein komischer Kauz als Heizer auf einer Berghütte an: er ist Anfang 80, Vegetarier, barfuß trotz der geschlossenen Schneedecke, und dann noch deutscher Nationalität. Die tschechischen Pächter, selbst aus der Stadt strafversetzt, bekommen es mit der Angst zu tun: was, wenn jemand rausbekommt, dass sie einen Deutschen beschäftigen? Bei dem Fremden handelt es sich um den Allround-Sportler Emmerich Rath. Der Schwimmer, Fußballer, Eishockeyspieler, Boxer und Ausdauerläufer trat meist als Repräsentant der Tschechoslowakei an und setzte sein Leben zuweilen für andere aufs Spiel. Während der deutschen Besetzung versteckte er einen jüdischen Freund in seinem Sportgeschäft. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel er bei der kommunistischen Regierung wegen „Amerikanismus“ in Ungnade und schlug sich als Gelegenheitsarbeiter durch.
Tomáš Hodans Film setzt nicht nur dem ungewöhnlichen Sportler ein Denkmal, sondern reflektiert auch die Bruchstellen im Verhältnis von Deutschen und Tschechen über viele Jahrzehnte hinweg bis zum Kalten Krieg (Text: FilmFestival Cottbus). Der Film lief in der Sektion „Hits“ des 32. FilmFestivals Cottbus 2022 und gewann dort den Publikumspreis.
Im Anschluss Gespräch in tschechischer und deutscher Sprache mit dem Regisseur Tomáš Hodan.
Moderation: Kati Mattutat und Ivana Terš Čechová
STRAZE
Stralsunder Str. 1017489 Greifswald
Eintritt: 5 EUR
06.11.2024, 20:00 Uhr - Szenische Lesung
mit dem Autor Ondřej Macl und der Schauspielerin Elna Lindgens: Liebe Babička
Ondřej Macl: Liebe Babička
Szenische Lesung in deutscher und tschechischer Sprache
Der tschechische Autor Ondřej Macl und die Berliner Schauspielerin Elna Lindgen stellen den poetischen Text Liebe Babička vor, der auf liebevolle Weise die Beziehung des lyrischen Ichs zu seiner Großmutter behandelt.
In seinem literarischen Debüt hält Ondřej Macl Erinnerungen an die Kindheit und Pubertät fest und denkt an die letzten Lebensjahre der Großmutter zurück, die geprägt waren von Einsamkeit und Krankheit. Mit Verweisen auf Antike und Religion hinterfragt er die Rollen der Großmütter (und damit auch der Mütter) im Spannungsfeld von Tradition und Jugendkult, Mythos und Alltag, Patriarchat und Feminismus. Macls vielschichtiges „Liebeslied gegen die Jugend“ – und für das Alter – präsentiert sich kunstvoll-komisch und entmythisiert auf diese Weise manchen Mythos, so auch den Tod.
Das Original Miluji svou babičku víc než mladé dívky erschien 2017, die deutsche Übersetzung von Julia Miesenböck gab der Verlag Parasitenpresse im Jahr 2023 heraus.
Ondřej Macl (* 1989) studierte Schauspiel, Komparatistik, Soziale Arbeit und Journalistik. In seiner künstlerischen Tätigkeit experimentiert er an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft, Philosophie und Religion. 2017 erschien sein Debüt Miluji svou babičku víc než mladé dívky, für das er mit dem Jiří Orten-Preis ausgezeichnet wurde. 2018 folgte die Gedichtsammlung K čemu jste na světě (dt. „Wozu ihr auf der Welt seid“), 2019 die Novelle Výprava na ohňostroj (dt. „Expedition zum Feuerwerk“) und 2021 die politische Satire Legenda o Bocianovi (dt. „Die Legende von Bocian“).
Die in Berlin geborene deutsch-finnische Schauspielerin und Sprecherin Elna Lindgens erhielt ihre künstlerische Ausbildung an der Universität Mozarteum Salzburg. Engagements führten sie nach Tübingen, Augsburg und Brandenburg. Seit 2015 arbeitet Elna Lindgens als freischaffende Künstlerin. Außerdem ist sie als Sprecherin und Übersetzerin tätig, zuletzt übertrug sie Gedichte der Finnlandschwedin Eva-Stina Byggmästar sowie das Theaterstück Äkta känner äkta von Alexander Salzberger.
Moderation: Ivana Terš Čechová
Koeppenhaus – Literaturzentrum
Bahnhofstr. 4/517489 Greifswald
Eintritt: 5 EUR
30.11.2024, 19:00 Uhr - Kurzfilme & Gespräche
„Ich bestehe aus Literatur“ ein Abend für Franz Kafka
Kurzfilme & Gespräch mit Hanns Zischler und Hans-Gerd Koch
An diesem Abend möchten wir mit zwei Kurzfilmen über Franz Kafka von unseren Gästen Hanns Zischler und Hans-Gerd Koch tiefer in die Biographie, ins Werk und die Zeit Franz Kafkas eintauchen. Wir zeigen „KAFKAS letzte Reise“ und den Interviewfilm „Besuch bei Kafkas Nichte“ und wollen ins Gespräch kommen über Kafka und seine literarische Bedeutung, seine Rolle als Zeitzeuge in Bezug auf die jüdische Welt, sein Verhältnis zum Judentum und der Assimilation der Juden in der westlichen Welt. Für Kafka, einen gebürtigen Böhmen deutscher Sprache, in Wirklichkeit weder Tscheche noch Deutscher, war es nicht leicht, eine kulturelle Identität zu finden.
Zu Gast sind der Film- und Theaterschauspieler Hanns Zischler, Jahrgang 1947, über 40jährige Beschäftigung mit Franz Kafka, Buch „Kafka geht ins Kino“ (Galiani Berlin 2017) und der Herausgeber der Briefe und Tagebücher von Franz Kafka sowie der Literaturwissenschaftler Hans-Gerd Koch, Jahrgang 1954. Er ist Leiter des Karl Rauch Verlags und hat zahlreiche Bücher publiziert, u.a. „Als Kafka mir entgegenkam“ und „Kafka in Berlin“ (beides Wagenbach Verlag).
„KAFKAS letzte Reise“
Ein Film von Hans-Gerd Koch (Buch) und Clemens Schmiedbauer (Regie und Kamera), A/D 2024, 60 Min, Sprecher und Sprecherinnen: Sophie Rois, Hanns Zischler
Der Film verfolgt die letzten Lebensstationen Franz Kafkas von Prag in verschiedene Sanatorien, er zeigt die verzweifelte Suche nach Besserung und die Hilflosigkeit der Ärzte beim damaligen Stand der Medizin.
„Besuch bei Kafkas Nichte“
Interviewfilm von Hans-Gerd Koch und Hanns Zischler (Produzent und Sprecher) mit Marianne Steiner, geb. Pollak (1913-2000) der Nichte von Franz Kafka.
Deutschland 2000, 50 Minuten, Regie: Hans-Gerd Koch
Gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten (ALG) aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
(c) Hinweis
Franz Kafka,1923(c)Pictures of a Life by Klaus Wagenbach (1984), p. 209;sourced to Klaus Wagenbach Archiv, Berlin.jpg
Nichte Marianne(c)Hans-Gerd Koch.jpg
Koeppenhaus – Literaturzentrum
Bahnhofstr. 4/517489 Greifswald
Eintritt: 10/6 Euro
Tschechische Kulturtage 2023 (18.10.-27.10.2023)
Zum dritten Mal veranstalten das Tschechisch-Lektorat am Institut für Slawistik der Universität Greifswald und das Koeppenhaus Greifswald in Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum Berlin die Tschechischen Kulturtage in Greifswald. Der diesjährige Themenschwerpunkt greift die Spaltungen in unseren Gesellschaften auf. Die Historikerin Zuzana Lizcová (CZ) und der Schriftsteller und Historiker Simon Strauß (D) analysieren die Situation und suchen im Gespräch mit der Journalistin Tamina Kutscher nach Ursachen der sich scheinbar stetig vergrößernden Kluft. Die tschechische Autorin Viktorie Hanišová stellt in Lesung und Gespräch die deutsche Übersetzung ihres Romans „Anežka“ vor, eine unter die Haut gehende Geschichte um Mutterrollen und Alltagsrassismus. Pointiert und mit viel schwarzem Humor erzählt der tschechische Film „Ausnahmesituation“ von einem Zug, der plötzlich ohne Lokführer durch die Landschaft rollt. Die unterschiedlichsten Fahrgäste, die im Alltag wohl kein Wort miteinander reden würden, sind nun zum gemeinsamen Handeln gezwungen. An Ottfried Preußler, der in Reichenberg / Liberec zur Welt kam und im Oktober seinen 100. Geburtstag feiern würde, erinnert der neue deutsche Film um den Räuber Hotzenplotz. Alle Programme finden in deutscher Sprache statt.
18.10.2023 - Lesung
Anežka: Lesung aus dem Roman und Gespräch mit der Autorin Viktorie Hanišová. Moderation: Ivana Terš Čechová
Gnadenlos und unter die Haut gehend leuchtet Viktorie Hanišová die neuralgischen Punkte der Gesellschaft aus. Veranstaltung auf Deutsch.
„Ich fühle mich wie ein kleines Mädchen, das in den Zirkus will, aber man lässt es nicht rein. Ich muss einfach Mutter werden!“
Julies Zukunft sah vielversprechend aus. Karriere, Freunde, Weltreisen, urbaner Lebensstil. Aber die biologische Uhr tickt und ihr Kinderwunsch bleibt unerfüllt. Nicht ganz legal adoptiert sie ein unerwünschtes Roma-Kind, Anežka-Agnes, dessen Herkunft sie verschweigt. Gefangen in einem stereotypen Käfig vorgegebener Lebensformen, vergiftet das Netz aus Lügen die Beziehung von Mutter und Tochter. Als Agnes das Geheimnis entdeckt, eskaliert die Situation und das Drama nimmt seinen tragischen Lauf…
Gnadenlos und unter die Haut gehend leuchtet Viktorie Hanišová die neuralgischen Punkte der Gesellschaft aus. Einer der stärksten tschechischen Prosatexte der letzten Jahre.
Die aus Prag stammende Autorin Viktorie Hanišová, geb. 1980, studierte Anglistik und Germanistik an der Karlsuniversität Prag. Sie ist als Übersetzerin und Lektorin tätig.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Tschechische Literaturzentrum / CzechLit und die Gesellschaft für Bohemistik e.V. in München
20:00 Uhr/ Koeppenhaus – Literaturzentrum Vorpommern
Bahnhofstr. 4/5, 17489 Greifswald,
Eintritt 5 Euro
23.10.2023 - Filmclub Casablanca zeigt „Mimořádná událost“ / „Ausnahmesituation“ (CZ 2022)
103 min, OmU, Regie: Jiří Havelka
Weil der Lokführer kurz nicht aufgepasst hat, rollt sein Zug nun führerlos durch die Landschaft, während er ihm nur ungläubig hinterher sieht. Die unterschiedlichsten Fahrgäste, die im Alltag wohl kein Wort miteinander reden würden, sind nun zum gemeinsamen Handeln gezwungen, ihre Ideen jedoch werden immer absurder. Sie vermuten eine Entführung durch Ausländer oder einen kompletten Ausfall des Systems und beginnen, sich gegenseitig böser Absichten zu verdächtigen. Ein Kaleidoskop der tschechischen Gesellschaft auf kleinstem Raum...
Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Vorpommern
20:00 Uhr/ STRAZE
Stralsunder Straße 10, 17489 Greifswald
Eintritt: 5 Euro
24.10.2023 - Podiumsdiskussion
Gespaltene Gesellschaften. Wieso sind populistische Ideen heute so erfolgreich?
Die Gesellschaft in Deutschland scheint heute gespalten, sowohl sozial, als auch politisch und ideologisch. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich immer weiter, die Menschen kapseln sich immer stärker in ihren Filterblasen ab, ein Dialog mit Menschen anderer politischer Auffassung wird immer schwieriger und seltener. Wir sind alle bemüht Desinformation und Informationsmanipulation zu erkennen aber auch dies wird immer schwieriger und aufwendiger, das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien scheint zu schwinden. Wie ist die Situation in unseren beiden mitteleuropäischen Nachbarländern, sind diese Phänomene dort auch zu bemerken? Wie äußern sie sich? Wo liegen die Ursachen? Kann man über eine Rückkehr zur Nischengesellschaft aus der Zeit hinter dem Eisernen Vorhang sprechen? Wurde diese Nischengesellschaft nach der Wende jemals überwunden? Wie entwickelten sich eigentlich Deutschland, Tschechien und Polen nach dem Jahr 1989 weiter? Welche Unterschiede in der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung können wir heute noch in den Ländern beobachten? Wieso sind populistische Ideen heute so erfolgreich? Wodurch kam die Spaltung der Gesellschaft zustande, wie können wir sie überwinden?
Diese Fragen möchten wir in einem Podiumsgespräch erörtern und uns auch mit dem Publikum darüber austauschen.
Auf dem Podium:
Moderation
Tamina Kutscher, Journalistin (ehemals Chefredakteurin bei dekoder.org)
aus Tschechien
Zuzana Lizcová, Ph.D., Karls Universität in Prag
Department of German and Austrian Studies
Institute of International Studies
aus Deutschland
Simon Strauß, Schriftsteller, Gründungsmitglied von "Arbeit an Europa" e.V.
Panelsprache ist Deutsch.
Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Vorpommern
19:30 Uhr/ Koeppenhaus – Literaturzentrum Vorpommern
Bahnhofstr. 4/5, 17489 Greifswald,
Eintritt frei
27.10.2023 - "Der Räuber Hotzenplotz" (D 2022) - Zum 100. Geburtstag von Ottfried Preußler.
Der Räuber Hotzenplotz
So soll Kinderkino sein: geliebte Geschichten mit viel Liebe auf die Leinwand gezaubert.
Die Kaffeemühle der geliebten Großmutter (Hedi Kriegeskotte) wurde gestohlen! Kasperl und sein Freund Seppel machen sich umgehend auf, um den gerissenen Räuber Hotzenplotz (Nicholas Ofczarek) zu fangen. Unglücklicherweise geraten sie dabei in die Hände des Räubers sowie des bösen Zauberers Petrosilius Zwackelmann (August Diehl), bei dem sie die wunderschöne Fee Amaryllis (Luna Wedler) entdecken, die es nun ebenfalls zu befreien gilt. Der ermittelnde Polizist Dimpfelmoser (Olli Dittrich) sowie die Hellseherin Schlotterbeck (Christiane Paul) mit ihrem zum Krokodil mutierten Dackel Wasti sorgen für weiteres Durcheinander. Werden es die beiden Freunde schaffen, dem Räuber Hotzenplotz das Handwerk zu legen?
Spielfilm. D 2022, Regie: Michael Krummenacher, 1 h 46 min
Mit Nicholas Ofczarek, Hans Marquardt, Benedikt Jenke, August Diehl, Hedi Kriegeskotte, Christiane Paul, Olli Dittrich, Luna Wedler
Otfried Preußler - * 20. Oktober 1923 in Reichenberg/Liberec, Tschechoslowakei als Otfried Syrowatka; † 18. Februar 2013 in Prien am Chiemsee - zählt zu den bekanntesten Kinderbuchautoren im deutschsprachigen Raum. Zu den Klassikern gehören "Die kleine Hexe", "Das kleine Gespenst", "Der kleine Wassermann", "Krabat"
In Kooperation mit dem Filmclub Casablanca e.V.
16:00 Uhr / Koeppenhaus - Literaturzentrum
Bahnhofstr. 4/5, 17489 Greifswald
Eintritt Spende
Tschechische Kulturtage 2022
24.10.2022 - Filmvorführung
"Barevný sen" / "Ein farbenfroher Traum" Animationsfilm über den Kampf gegen die Mechanismen einer Diktatur
Animationsfilm von Jan Balej, Tschechische Republik 2020, 74 Min
Eine abenteuerliche Geschichte darüber, wie einfach man die Freiheit verlieren kann und wie schwierig es ist, sie wieder zu gewinnen.
Was passiert wenn eine Künstlergruppe in die Fänge einer perfiden Diktatur gerät? Mit historischen und aktuellen Bezügen erzählt der animierte Polit-Thriller über den Kampf gegen die Mechanismen einer Diktatur. Erzählt wird in der besten tschechischen Puppentricktradition, mit modernen Computeranimationen und schwarzem Humor.
Sprachfassung: Originalversion mit deutschen Untertiteln
20:00 / Koeppenhaus - Literaturzentrum
Eintritt: 5 Euro
26.10.2022 - Lesung
„Stunden aus Blei“ - Radka Denemarková liest aus ihrem neuen Roman über das heutige China
Über politischen Widerstand, über demokratische Werte und Wertvorstellungen dort, wo den Möglichkeiten zur eigenen Entfaltung starre Grenzen gesetzt sind.
Peking ist der Sehnsuchtsort für eine Gruppe von Europäern, die nach China kommen, um sich zu finden und ihr Leben in neue Bahnen zu lenken. Doch den Möglichkeiten zur eigenen Entfaltung sind in dem kommunistischen Land starre Grenzen gesetzt. Die Begegnung mit chinesischen Dissidenten stellen ihre Wertvorstellungen auf die Probe, und sie alle geraten an einen dramatischen Wendepunkt in ihren Leben. Den Mittelpunkt dieser Gruppe bildet eine tschechische Schriftstellerin, die sich voller Überzeugung für demokratische Werte einsetzt und zum moralischen Leitstern für eine chinesische Studentin wird. Die gemeinsame Lektüre philosophischer Texte animiert die junge Frau schließlich zum politischen Widerstand – mit fatalen Folgen.
Radka Denemarkovás literarisches Werk über das Land, das sie nicht mehr betreten darf.
Eine Veranstaltung in deutscher Sprache.
Literaturpreis des Landes Steiermark 2022
Radka Denemarkovás großer Roman über das heutige China gewinnt den Literaturpreis des Landes Steiermark 2022. „Radka Denemarková schreibt aus dem Eigenen heraus, ohne ihr Selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Persönliche Erfahrungen, Erlebnisse und Haltungen nutzt die dezidiert politische Schriftstellerin, um den Blick auf fremde Welten zu lenken, gesellschaftlich Relevantes darzustellen, Anklage zu erheben. Kompromisslosigkeit geht dabei mit die Umstände stets aufs Neue prüfender Reflexion einher: eine Verbindung, die sowohl in sprachlicher Brillanz als auch inhaltlicher Tiefe zutage tritt", begründet die Jury.
Ein Roman wie „ein Zauberspiegel“ (Olga Tokarczuk).
In der deutschen Übersetzung von Eva Profousová.
Radka Denemarková, geboren 1968, ist tschechische Schriftstellerin und Übersetzerin. Neben den Prosatexten verfasst sie Drehbücher, Dramen, Essays und übersetzt deutschsprachige Literatur. Denemarková wurde mehrfach mit dem tschechischen Literaturpreis Magnesia Litera ausgezeichnet (in den Kategorien Prosa, Sachbuch, Buchübersetzung und Buch des Jahres 2019).
20:00 / Koeppenhaus - Literaturzentrum
Eintritt: 5 Euro
27.10.2022 - Lesung
Gebrauchsanweisung fürs Zugfahren - Jaroslav Rudiš liest und spricht mit Gregor Sander
Das Zugfahren wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Sein Großvater war Weichensteller, sein Onkel Fahrdienstleiter und sein Cousin Lokführer.
In seinem Buch begibt sich Jaroslav Rudiš im Takt der Schienen durch Europa: von Berlin aus bis zum Gotthardtunnel und von Sizilien bis nach Lappland; im Nachtzug durch Polen und die Ukraine sowie im Speisewagen von Hamburg nach Prag. Rudiš widmet sich dabei den schönsten Bahnhöfen, verwebt die Historie der Eisenbahn mit den Geschichten der Menschen, denen er begegnet und verrät, warum die schnellste Strecke selten die schönste ist. Er erzählt von der Freude darüber, den Anschluss zu verpassen und verführt uns mit seinen brillanten und mitreißenden Erzählungen, wieder öfter und achtsamer Zug zu fahren. Steigen Sie ein und begeben Sie sich begleitet durch den Autorenkollegen Gregor Sander auf literarische Reise durch Europa.
Jaroslav Rudiš, geboren 1972, ist Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker. Er studierte Deutsch und Geschichte in Liberec, Zürich und Berlin und arbeitete u.a. als Lehrer und Journalist und wurde für sein Werk mehrfach ausgezeichnet. Gregor Sander, geboren 1968 in Schwerin, lebt als freier Autor in Berlin. Auch er wurde für seine Romane und Erzählungen mehrfach ausgezeichnet.
Eine Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung MV in Kooperation mit dem Koeppenhaus Greifswald im Rahmen der Tschechischen Kulturtage.
20:00 / Koeppenhaus - Literaturzentrum
Eintritt: 5 Euro
Auszug aus Kulturkalender
01.11.2022 - Filmvorführung
"Občan Havel" / "Bürger Havel"
CZ 2008, 122 Min, OmU, Regie: Pavel Koutecký, Miroslav Janek
Bis zum Fall des Eisernen Vorhangs war der tschechische Dramatiker Václav Havel der bekannteste Dissident der Tschechoslowakei. Im Dezember 1989, nach der Samtenen Revolution, die die politischen Verhältnisse im Land komplett änderte, wurde er dann zum Staatspräsidenten gewählt. 1992 endete seine erste Amtszeit und Havel stellte sich erneut zur Wahl. In diesem Präsidentschaftswahlkampf begleitete ihn ein Filmteam, das in den folgenden dreizehn Jahren an seiner Seite blieb und auch seine Mitarbeiter, engsten Freunde und Vertraute vor die Kamera holte. Die Filmleute besuchten den Staatspräsidenten in seinem Büro, hatten Zutritt zu seinen Wohnräumen und seinem Wochenendhaus, begleiteten ihn bei seinen Reisen im In- und Ausland. Dabei waren sie weniger an einer politischen Analyse von Havels Amtszeit als Präsident interessiert, vielmehr ging es ihnen um den Menschen Václav Havel, mit seinem Mut, seinen Skrupeln und seiner Selbstironie.
Im Anschluss Gespräch mit dem tschechischen Germanisten und Historiker Miroslav Němec
19:00 / Koeppenhaus - Literaturzentrum
Eintritt: 5 Euro
03.11.2022 - Vortrag
Ein öffentlicher Vortrag "Protestsongs der 70er und 80er Jahre in der ČSSR und der DDR" von Doc. Dr. phil. Miroslav Němec aus der Universität Aussig/Ústí nad Laben (Tschechien). Tschechische und deutsche Protestsongs der 1970er und 1980er Jahre am Beispiel der Liedermacher:innen Bettina Wegner und Karel Kryl. In seinem Vortrag spricht der Germanist Miroslav Němec über Alltag und Träume in Zeiten der Repression in der DDR und Tschechoslowakei.
Kommunistische Ideologie und das realsozialistische System präsentierten sich stets als eine junge Weltanschauung, die ihr Heil in der Zukunft sah und daher für junge Generationen bestimmt ist. Die rhetorisch angepeilte Verjüngung der Gesellschaft führte einerseits zur Instrumentalisierung und propagandistischen Ausnutzung der Kinder und Jugend, auf der anderen Seite wurde versucht, die neuen Generationen bereits im zarten Alter ideologisch zu beeinflussen. Mein Vortrag will Gegenkonzeptionen vorstellen, die als Alternative oder Kritik gegen das ideologisch motivierte Kidnapping des realsozialistischen Staates entstanden sind. Welche Kindheits- und Jugendkonzepte und Strategien wurden in den oppositionellen Kreisen entwickelt? Neben den Überlegungen des tschechoslowakischen, im französischen Exil lebenden Schriftstellers, Milan Kundera, werden vor allem die Songtexte der prominenten Liedermacher Bettina Wegner und Karel Kryl, behandelt und damit eine gendergerechte und transnationale (DDR und Tschechoslowakei) komparative Analyse versucht.
Zur Person: Mirek Němec, Doc. Dr. phil.
Germanist und Historiker; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Jan Evangelista Purkyně-Universität Ústí nad Labem/CZ und der Germanobohemistischen Abteilung des Instituts für tschechische Literatur an der Akademie der Wissenschaften (Prag)
Forschungsschwerpunkte: Kultur und Geschichte der Deutschen in den böhmischen Ländern, Deutsch-Tschechische kulturelle Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert, Geschichte des Schulwesens, Spracherwerb in historischer Perspektive, Jüdische Themen in den böhmischen Ländern bzw. der Habsburger Monarchie.
19:30 / Koeppenhaus - Literaturzentrum
Eintritt: frei
04.11.2022 - Eröffnung Fotoausstellung
Kommentierte Eröffnung der Fotoausstellung zum Thema “30 Jahre Freiheit“, Die Samtene Revolution in Fotografien von Karel Cudlín mit Doc. Dr. phil. Miroslav Němec aus der Universität Aussig/Ústí nad Laben (Tschechien).
Die ikonischen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, in denen Karel Cudlín die Samtene Revolution von 1989 in der damaligen Tschechoslowakei einfing, sind inzwischen mehr als dreißig Jahre alt – und trotzdem noch immer ein lebendiges Zeugnis der Zeitenwende in Mittel- und Osteuropa.
Mit großer Eindringlichkeit, einem genauen Blick für Details und auch für die absurden Seiten des Lebens dokumentierte Karel Cudlín nicht nur die großen Demonstrationen vom November 1989 in Prag, die Hoffnung und Erwartung in vielen Gesichtern, er hielt auch Alltagsszenen ab Mitte der 1980er Jahre fest und war im Spätsommer 1989 direkt mit dabei, als sich DDR-Bürger in der Hoffnung auf Ausreise in die westdeutsche Botschaft in Prag flüchteten. Der führende tschechische Dokumentarfotograf verfolgte 1991 in den Kasernen von Milovice den Abzug der sowjetischen Soldaten und begleitete später den ehemaligen tschechischen Präsidenten Václav Havel in dessen Zeit als Staatspräsident.
Die Ausstellung ist ein gemeinsames Projekt von Koeppenhaus – Literaturzentrum Vorpommern und Tschechischen Zentrum Berlin und Teil der Tschechischen Kulturtage Greifswald.
16:00 / Koeppenhaus - Literaturzentrum
Eintritt: frei
07.11.2022 - Lesung und Gespräch
Tschechien erlesen: Alena Mornštajnová – Es geschah im November
Wie wäre es in der Tschechoslowakei weitergegangen, wenn die Samtene Revolution 1989 nicht zum Wandel der politischen Verhältnisse geführt hätte, sondern niedergeschlagen worden wäre wie zwanzig Jahre zuvor der Prager Frühling? Dieses Gedankenexperiment macht die tschechische Bestsellerautorin Alena Mornštajnová zum Ausgangspunkt ihres bisher letzten Romans, der nun in der Übersetzung von Raija Hauck auch in deutscher Sprache erschienen ist.
Maja ist Mitte zwanzig und hat zusammen mit ihrem Mann Joska vor kurzem eine Familie gegründet. Sie durfte weder studieren noch die Welt bereisen– und so sucht sie ihr Glück nun im Privaten, bei ihrem Mann und den zwei kleinen Kindern. Die beiden Erwachsenen sind gerade dabei, ihre Wohnung zu renovieren, als die Nachrichten von einer Studentendemonstration in Prag bis in ihre kleine ostmährische Heimatstadt vordringen und auch dort die Menschen für freie Wahlen und Demokratie demonstrieren. Maja und Joska schließen sich ihnen an und beginnen auf einen politischen Wandel zu hoffen. Aber der tritt nicht ein, die Staatsmacht greift brutal durch. Maja und ihr Mann werden verhaftet und von den Kindern getrennt. Maja muss eine lange Haftstrafe absitzen und hat keine Vorstellung, wie es ihrer Familie ergeht.
Lesung und Gespräch mit Alena Mornštajnová in deutscher und tschechischer Sprache, Moderation: Christina Frankenberg (Tschechisches Zentrum Berlin)
In Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum Berlin
20:00 / Koeppenhaus - Literaturzentrum
Eintritt: 5 Euro
Tschechische Kulturtage 2021
Zu Beginn des neuen Semesters möchte das Institut für Slawistik mit seinen Partnern Koeppenhaus, Sparkasse Vorpommern, Filmclub Casablanca e.V., Tschechisches Zentrum Berlin und Czechlit herzlich zu den Tschechischen Kulturtagen 2021 einladen. Mit Lesungen und Filmen sowie im Gespräch mit den tschechischen Gästen möchten wir unser Nachbarland präsentieren.
Alle Veranstaltungen dürfen nur nach den 3G-Regeln besucht werden.
28.10.2021
Pérák. Der Superheld aus Prag. (2019)
Petr Stančík (1968) tschechischer Schriftsteller zahlreicher Erwachsenen- und Jugendbücher
Während des Zweiten Weltkriegs geschahen in ganz Europa seltsame Phänomene. Pippos mörderisches Flugzeug flog über Italien und mysteriöse Zeichnungen betitelt "Kilroy was here" machten unter amerikanischen Soldaten die Runde. In Prag sah man einen Mann, der problemlos über Mehrfamilienhäuser sprang und nannte ihn "Pérák".
Petr Stančíks Buch verbindet die Geschichte des Pérák mit dem antiken Mythos des König Ödipus. Eine Abenteuergeschichte aus Prag mit einem Hauch Humor, Mystik und Dieselpunk.
Deutsche Stimme: Stefan Hufschmidt
Moderation und Lesung Ivana Terš Čechová, Prof. Dr. Andreas Ohme und Dr. Christina Frankenberg (Tschechisches Zentrum Berlin)
Veranstaltungsort: Hörsaal 1, Wollweberstraße 1
Beginn um 20 Uhr
Eintritt 5,- / 3,- Euro
Pérák: Schatten über Prag (Animation/Kurzfilm 2016)
Marek Berger (1987) tschechischer Comiczeichner, Grafikdesigner und Regisseur
Neuinterpretation einer urbanen Sage, die in der Zeit der Besetzung der Tschechoslowakei durch die Nazis spielt. Wer wird die Nazis daran hindern, jene dunklen Mächte zu erwecken, die seit Jahrhunderten auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Prag schlummern? Nur ein maskierter Rächer, ausgestattet mit speziellen Springstiefeln! Dieser actionreiche Kurzfilm verbindet vergangene mit zeitgenössischer Prager Mythologie mit Verweisen auf Jaroslav Foglars beliebte Buchtrilogie „Abenteuer in dunklen Gassen“.
29.10.2021
Lob des Opportunismus (2021)
Lesung aus dem Roman
Marek Toman, Diplomat, Schriftsteller, arbeitet im Czernin-Palais in Prag.
Aus der Perspektive dieses Palastes werden mehrere Jahrhunderte europäischer Geschichte, wie sie sich in ihm präsentierte, erzählt. Der Palast weiß viel, er musste viel ertragen: Residenz, Kaserne, Armenhaus, Sitz des Reichsprotektors und Außenministerium eines neuen Staates. Er erzählt gern und hat zu allem eine Meinung. Aber kann man seinem Urteil trauen?
Moderation und Lesung Raija Hauck
Veranstaltungsort: Lutherhof, Martin-Luther-Straße 8
Beginn um 20 Uhr
Eintritt 5,- / 3,- Euro
30.10.2021
Die Konditorei zum Schielenden Jim
Buchvorstellung (Drava 2020) und Theater für Schulkinder.
Warum gehen hartgesottene Trapper im Wilden Westen ins Café? Nur um beim Schielenden Jim Kaffee und Kuchen zu genießen? Oder weil Fräulein Boženka aus dem fernen Böhmen mit ihnen über Bücher spricht? Wollen wir doch einmal sehen, ob Fräulein Boženka die wüsten Helden überzeugen kann, dass Bücher toll sind. Und ob vielleicht einer sie von sich überzeugen kann.
Marek Toman, schauspielernder Diplomat und Schriftsteller für Erwachsene und Kinder aus dem fernen Prag. Mit Edita Vaničková Mákosová und anderen.
Moderation Raija Hauck
Veranstaltungsort: Lutherhof, Martin-Luther-Straße 8
Beginn um 11 Uhr
Eintritt frei
„Du wächst für den Galgen“ (2019)
Jaromír Konečný (1956), tschechisch-deutscher Schriftsteller, Slam-Poet und Naturwissenschaftler.
Mit einer guten Portion Galgenhumor erzählt Jaromír Konečný in kurzen, schwungvollen Episoden von seiner Mutter und von seiner Kindheit in der sozialistischen Tschechoslowakei, immer ganz knapp am Tiefsinn vorbei: Meine Mutter hatte fünf Holzlöffel in verschiedenen Größen. Sie wählte einen der Schwere meiner Tat entsprechend, wenn ich etwas angestellt hatte. Bevor sie aber ausholte, sagte sie immer: „Wenn du mich jetzt zum Lachen bringst, erlasse ich dir die Strafe.“ Ich schwieg, sie seufzte und sagte: „Merke dir zumindest: Jede noch so traurige Sache hat ihre lustige Seite. Du musst sie nur finden.“
"Der zweifache Vizemeister des Deutschsprachigen Poetry Slam, der seine urkomischen Geschichten mit seinem unverwechselbaren tschechischen Akzent vorträgt: Deutschlands lustigster Tscheche! Dazwischen erzählt Jaromir tschechische Witze, prahlt mit der Aussprache der deutschen Umlaute, jongliert und und und und."
Moderation und Lesung Oskar Terš
Veranstaltungsort: Lutherhof, Martin-Luther-Straße 8
Beginn um 20 Uhr
Eintritt 5,- / 3,- Euro
01.11.2021
Die letzte erste Tanke | První a poslední pumpa
[Dokumentarfilm | 2020 | Ferdinand Hauser (1995), Conrad Winkler (1997) | D, CZ |
Zwei Tankstellen in der Mitte Europas. Zwei Nicht-Orte. Eine Grenze. Die Kunden kommen und fahren. Die Tankwarte bleiben. Während Theresa an der Tankstelle ihres Vaters im bayerischen Furth im Wald aufwuchs und nun dort arbeitet, ist Ján erst seit wenigen Wochen an der Tankstelle in Železná angestellt, wenige Meter von der deutsch-tschechischen Grenze und dem ehemaligen Eisernen Vorhang entfernt.
„Die letzte erste Tanke“ ist ein zweisprachiger Dokumentarfilm über Heimat und Grenzen, über Tanktourismus, Deutsche und Tschechen und das Leben an der Tankstelle.
Moderation Ivana Terš Čechová
Veranstaltungsort: STRAZE, Stralsunder Str. 10
Beginn um 20 Uhr
Eintritt 5,- Euro
Benzin
[Spielfilm | 2019 | Oliver Mohr | D, PL, UKR |
Benzin verdunstet schon bei Zimmertemperatur. Leon kann nicht verdunsten, er ist immer hier. An einer Tankstelle, wo keiner tankt. In einem verlassenen Dorf an der Grenze, zwischen Bruder und Vater, die zwar reden, aber nichts sagen.
Eine junge Frau kommt am Bahnhof an, will aber nicht lange bleiben. Der Film erzählt von Begegnungen zwischen Figuren, die hilflos versuchen, etwas voneinander zu bekommen, aber keine gemeinsame Sprache dafür finden.
2019 war Oliver Mohr mit „Benzin“ für den First Steps Award und Hauptdarsteller Bela Gabor Lenz für den Götz-George-Nachwuchspreis nominiert.
Die Projektion wird in der Anwesenheit von allen drei Regisseuren stattfinden.