Dr. Marek Fiałek

Wiss. Mitarbeiter und Lektor für Polnisch

Lehrstuhl für Slawische Literaturwissenschaft

Ernst-Lohmeyer-Platz 3, Raum E. 51
17487 Greifswald
Tel.: +49 (0)3834 420 3213

fimarcouni-greifswaldde

 

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Vita

Marek Fiałek, geboren in Wałcz (Westpommern), verbindet seit vielen Jahren erfolgreich die polnische und deutsche Kultur. Er studierte Germanistik an der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań. Ein prägender Moment war sein Studiensemester in Deutschland im Jahr 1995 – seither lebt er dauerhaft dort. 

Als Literatur- und Kulturwissenschaftler beschäftigt sich Fiałek mit dem deutsch-polnischen Grenzraum. Seine Magisterarbeit widmete er dem Mystiker Meister Eckhart, seine Promotion der Berliner Bohème des späten 19. Jahrhunderts, insbesondere Stanisław Przybyszewski. Er setzt sich zudem für die Wiederentdeckung vergessener Autoren wie Richard Dehmel und Alfred Mombert ein.

Seit 2003 engagiert er sich intensiv für die Vermittlung der polnischen Sprache und Kultur in Deutschland. Nach Stationen in Hannover, Potsdam, Berlin, Regensburg, Erlangen und Bamberg lebt und arbeitet er seit 2009 in Vorpommern. An der Universität Greifswald ist er Dozent für Polnisch und wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Als Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern und künstlerischer Leiter des polenmARkT – der polnischen Kulturtage in Greifswald – prägt er maßgeblich den kulturellen Austausch im Ostseeraum.

Ein besonderes Anliegen ist ihm das Projekt „Nachbarspracherwerb von der Kita bis zum Schulabschluss“, das eine feste Verankerung der polnischen Sprache im regionalen Bildungssystem anstrebt.

Buchpublikationen

Deshalb leben wir. Wisława Szymborskas sozrealistische Vergangenheit
(in Vorbereitung).
 
2010: Briefe an Alfred Mombert aus den Jahren 1896-1940. Herausgegeben und kommentiert von Marek Fiałek.
 
2010: Alfred Mombert und die Musik der Welt. Mit zahlreichen Dokumenten aus dem Staatsarchiv Moskau.
 
2010: rein ist das klare durch das grün deiner seele. ein lyrischer spaziergang durch bamberg. (Hrsg.)
 
2009: Dehmel, Przybyszewski. Mombert – drei Vergessene der deutschen Literatur. Mit bisher unveröffentlichten Dokumenten aus dem Moskauer Staatsarchiv.
 
2007: Die Berliner Künstlerbohème aus dem „Schwarzen Ferkel". Dargestellt anhand von Briefen, Erinnerungen und autobiographischen Romanen ihrer Mitglieder und Freunde.
 
1998: „Farbe für Schwarz-Weiß. Barwy na czarno-białym”. Übersetzung des Gedichts- und Essaybandes von Matthias Kneip.

Mitgliedschaften
2. Vorsitzender/Geschäftsführer beim polenmARkT e.V.
Vorsitzender bei der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Mitglied in der Bundesvereinigung der Polnischlehrkräfte
Mitglied beim Deutschen Polen-Institut e.V.
Durchgängigkeit/Spracherwerb Polnisch (Studie)

Durchgängigkeit/Spracherwerb Polnisch (Studie)

Studie zur Durchgängigkeit von Spracherwerbsangeboten in Kindertagesstätten, allgemein bildenden und beruflichen Schulen im Landkreis Vorpommern-Greifswald

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald verfügt als einziger Landkreis im Bundesland Mecklenburg- Vorpommern in unmittelbarer Grenzlage zu Polen über ein Alleinstellungsmerkmal, das im Hinblick auf den Erwerb interkultureller und nachbarsprachlicher Kompetenzen besondere Ressourcen birgt.

Angebote zum Spracherwerb Polnisch halten ausgewählte grenznahe Kindertagesstätten und allgemeinbildende Schulen im Landkreis Vorpommern-Greifswald vor. Der erfolgreichen Vermittlung des Polnischen stehen jedoch ungünstige Rahmenbedingungen entgegen – dies gilt insbesondere für den frühen Spracherwerb mit aufeinander aufbauenden Spracherwerbsangeboten. In den beruflichen Schulen fehlen Spracherwerbsangebote zum Polnischen gänzlich. Vor diesem Hintergrund hat die Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement (Bundesprogramm „Lernen vor Ort“) des Landkreises Vorpommern-Greifswald auf Grundlage einer Datenerhebung zum Spracherwerb Polnisch in Kindertagesstätten (Kitas) und Schulen im April 2012 eine Untersuchung zur Evaluation der Spracherwerbsangebote im Polnischen am Institut für Slawistik der  Universität Greifswald durch Projektmittel des Bundesprogramms „Lernen vor Ort“ in Auftrag gegeben.

Die Untersuchung wurde in Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern und dem Beirat für deutsch-polnische Bildungszusammenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern sowie in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Kommunales Bildungsmanagement durchgeführt.

Modul I (Juni 2012 bis Oktober 2013) beinhaltete eine Bestandsaufnahme zu Angeboten der Vermittlung des Polnischen in Kitas und Schulen in Mecklenburg-Vorpommern und deren bildungspolitischen Rahmenbedingungen im Vergleich mit den Bundesländern Sachsen und Brandenburg.

• Gegenstand von Modul II (Mai 2013 bis Februar 2014) war die Entwicklung eines Bildungskonzepts für den Spracherwerb Polnisch mit aufeinander aufbauenden Sprachlernangeboten von der Kita über die Grundschule bis in die weiterführenden Schulen in den grenznahen Gemeinden Löcknitz und Ostseebad Heringsdorf.

Im Rahmen von Modul II entwickelten die Leiterinnen und Leiter der Bildungseinrichtungen der Standorte Löcknitz und Ostseebad Heringsdorf/Ahlbeck in vier aufeinander folgenden Workshops eine gemeinsame Konzeption für das durchgängige Sprachenlernen in der Grenzregion.

Empfehlungen zur Förderung des Nachbarsprachenlernens (Auswahl):

Der Schwerpunkt der Bemühungen zur Verbesserung des Spracherwerbs Polnisch sollte sowohl im frühkindlichen als auch im schulischen Bereich, hier insbesondere in der Primarstufe, liegen und eine Fortführung in den weiterführenden Schulen sicherstellen. Entsprechend der für den Englischunterricht in der Primarstufe geschaffenen personellen, finanziellen und zeitlichen Rahmenbedingungen sollte der polnischen Sprache an grenznahen Schulstandorten des Landes eine gleichwertige Aufmerksamkeit eingeräumt werden.

Es wird empfohlen,

• den deutsch-polnischen Grenzraum in Mecklenburg-Vorpommern bildungspolitisch zu definieren. Zu empfehlen ist ein kontinuierlicher und progressiver Fremdsprachenerwerb im Fach Polnisch in einer durch das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern zu definierenden deutsch-polnischen Grenzregion. An Schulen, die sich in dieser Region befinden, sollte das Nachbarsprachenlernen ministeriell geregelt sein.

• das Immersionsmodell in ausgewählten Kitas umzusetzen. Da das Immersionsmodell in der Kita die Nachhaltigkeit am Übergang in die Grund- und weiterführenden Schulen voraussetzt, wird zur Wiederauflage und Verstetigung des Modells zu Kitastandorten mit weiterführenden Polnischangeboten in der Grundschule geraten.

• einen systematischen und ergebnisorientierten Fremdsprachenunterricht mit Beginn in der Grundschule anzubieten und die Nachbarsprache in der Stundentafel der Primar- und Orientierungsstufe der beruflichen Schulen mit einer ausreichenden Stundenzahl zu berücksichtigen.

• die Anerkennung der in Polen erworbenen pädagogischen Abschlüsse wirksam und nachhaltig zu verbessern.

• qualifizierte pädagogische Fachkräfte für die Vermittlung des Polnischen einzustellen und deren fortlaufende Qualifizierung abzusichern.

• eine durchgängige Polnischdidaktik mit altersgerechten und aufeinander aufbauenden Lehrmaterialien für die Primarstufe und die Sekundarstufe I zu entwickeln.

• eine systematische und nachhaltige Kampagne für die Sprache und Kultur des Nachbarlandes zu organisieren und umzusetzen.

Neben dem Polnischen als Fremdsprache wird aufgrund der steigenden Anzahl von Schülerinnen und Schülern polnischer Herkunft in den deutschen Bildungseinrichtungen auch das Deutsche als Zweitsprache und Polnische als Herkunftssprache in die Konzeption integriert.

Der Prozess wurde durch das Institut für Slawistik (Universität Greifswald) und den Landkreis Vorpommern-Greifswald moderiert und dokumentiert.

Kooperationsrat demokratischer Ostseeraum

Kooperationsrat demokratischer Ostseeraum

Der MV-Kooperationsrat für den demokratischen Ostseeraum ist ein wichtiges Instrument zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und den demokratischen Ländern der Ostseeregion. Durch die Einbindung von Expertinnen und Experten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen werden Handlungsempfehlungen entwickelt, die zur Gestaltung einer zukunftsorientierten Ostseestrategie beitragen. Die Übergabe der Empfehlungen an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig am 25. Mai 2023 markierte einen bedeutenden Meilenstein. Das Treffen im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald unterstrich die enge Verbindung der Region zur Ostseekooperation. Besonders im Kontext aktueller geopolitischer Herausforderungen gewinnt die Zusammenarbeit mit den Ostseeanrainern an Bedeutung – sei es in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft oder zivilgesellschaftliches Engagement.