Lübeck 2022

Exkursion nach Lübeck im Rahmen des Seminars „Unter den Segeln der Hanse“/ Institut für Slawistik/ Universität Greifswald

Die Hanse stellte nicht nur ein Zusammenschluss fahrender niederdeutscher Kaufleute, sondern auch ein großes Phänomen der europäischen Geschichte dar, das das kulturelle, wirtschaftliche und politische Leben vieler Länder beeinflusste. Kaufleute aus rund 200 Hansestädten (wie z. B. Lübeck als „Haupt der Hanse“ sowie aus den wendischen Städten Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald) dominierten vom 13. bis zum 16. Jahrhundert fast 300 Jahre den europäischen Handel im Ostseeraum. Die intensiven Handelskontakte der „stede van der dudeschen hense“, in denen neue Bauwerke mit dem gebrannten Ziegeln (Backsteingotik) entstanden, prägten das Leben der Menschen und führten u. a. zur Intensivierung der Sprachkontakte. Hansische Kaufleute ließen sich u. a. in Flandern, Norwegen, England und Skandinavien nieder und errichteten ein Handelskontor im russischen Nowgorod, den sogenannten Peterhof. Im Seminar „Unter den Segeln der Hanse“ wurde der Fokus auf das Handeln zwischen den niederdeutschen und russischen Kaufleuten der damaligen Zeit gelegt.

Im Rahmen des Moduls „Landes- und Kulturstudien“ organisierte das Institut für Slawistik der Universität Greifswald eine Fachexkursion nach Lübeck – zur „Königin der Hanse“, wie die Stadt bis jetzt genannt wird. An der Exkursion haben Studierende unterschiedlicher Studiengänge (Bachelor, Master und Lehramt) mit verschiedenen Russischkenntnissen teilgenommen. Bei dem Organisationstreffen bekamen die Studierenden Aufgabe, nach der Exkursionen einen Bericht zu verfassen. Die Studierenden, die dieses Seminar im Rahmen des Moduls „Landes- und Kulturstudien“ sowie russische Spracherwerbsseminare besucht haben, schrieben Exkursionsberichte auf Russisch. Dank der Exkursion wurden folgende Ergebnisse erzielt sowie folgende Veranstaltungen durchgeführt:

Ablauf:

03.06.2022: Anreisetag, Vorträge

Am ersten Tag der Exkursion kam das Exkursionsteam in Lübeck an. Am Abend gab es einen allgemeinen theoretischen Teil, der aus zwei Vorträgen bestand: (1) über Lübeck als „Königin der Hanse“, wie die Stadt bis jetzt genannt wird sowie (2) über estnische und lettische Hansestädte von heute und Möglichkeiten von Auslandssemestern in Estland. Einen sehr guten Einblick ins Leben von Tallinn und Narva präsentierte Frau Dr. des. Yvonne Bindrim vom Institut für Fennistik und Skandinavistik.

 

04.06.2022: Museumstag

Am zweiten Tag hat die Gruppe zwei Museen in Lübeck besucht: Das Museum Holstentor, das Europäische Hansemuseum und das Burgkloster. Im Holstentor wurde die Entstehung Lübecks, seine slawischen Wurzeln (die slawische Residenz Alt Lübeck) sowie seine Kontakte zu anderen Städten an der Ostsee thematisiert. Im Europäischen Hansemuseum haben sich die Studierenden der Exkursion mit dem Handeln der Hanse in verschiedenen Ländern auseinandergesetzt. Das Europäische Hansemuseum, das im Jahre 2015 eröffnet wurde, bietet eine einzigartige Möglichkeit, die Hanse in verschiedenen Facetten hautnah und in verschiedenen Sprachen und Perspektiven zu erleben. Die Studierenden arbeiteten u. a. an der russischen Sprache weiter, indem sie Russisch als Sprache der Dauerausstellung und Nowgorod als Ort, aus dessen Perspektive berichtet wird, gewählt haben. Die letzte Sehenswürdigkeit, die im Rahmen der Exkursion besichtigt wurde, war das Burgkloster (Maria-Magdalenen-Kloster), das eine lange Zeit dem Dominikanerorden gehörte. Anschließend folgte eine Diskussion über die Rolle der Hanse im Ostseeraum.

05.06.2022: Abreisetag, Fazit

Am Abreisetag wurde eine abschließende Reflexion der Exkursion durchgeführt, die den Studierenden helfen sollte, einen Exkursionsbericht zu verfassen.

Folgend ein paar Eindrücke der Studierenden:

  1. Я в первый раз была в Любеке, и мне понравилось, что сохранили старые здания, поэтому возможно увидеть часть истории своими глазами. Я узнала много нового.
  2. Настоящие артефакты, как, например, формы для тортов марципана и измерительные приборы, создали живую картину жизни в прошлом. Каждый купец должен был изучать разные системы измерения, и для каждой системы необходим был свой измерительный прибор. Я раньше нечасто думала об обучении купцов. В Европейском музее Ганзы я узнала о том, что для купцов даже существовал образец диалога, как правильно торговаться.
  3. Мне лично всё понравилось в Любеке. Я знаю этот город уже с самого детства, и он мне всегда казался знакомым. Меня впечатлило множество церквей и красивых маленьких улочек.
  4. Новгород являлся важным торговым партнёром Любека. Доминирующая роль Любека на этом торговом пути приводила к тому, что Любек быстро развивался и становился огромной торговой силой. Я была в шоке, когда узнала, что они даже зимой торговали пивом несмотря на то, что другая торговля была запрещена.
  5. Время в семестре часто бывает напряжённым, но эти выходные были очень хорошей возможностью набраться сил на оставшуюся часть семестра.

Verantwortlicher der Exkursion:

Vladimir Arifulin, M.A.